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Um Raketenabschussbasen auszuschalten

Nach Angriffen auf Infrastruktur: Ukraine fordert Waffen, die bis nach Russland reichen

  • Aktualisiert: 25.11.2022
  • 13:06 Uhr
  • Lena Glöckner
Ukraine, Kiew: Die Stadt ist während eines Stromausfalls nach einem russischen Raketenangriff unbeleuchtet.
Ukraine, Kiew: Die Stadt ist während eines Stromausfalls nach einem russischen Raketenangriff unbeleuchtet.© Andrew Kravchenko/AP/dpa

Seit den Rückschlägen im Kampfgebiet attackiert Russland die Ukraine immer wieder massiv aus der Luft. Das Ziel: Beschädigung der Infrastruktur. Die Ukraine fordert deshalb Waffen, die russisches Territorium erreichen können.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Angriffe auf die Ukraine haben weite Teile der Infrastruktur zerstört und die Stromversorgung lahmgelegt.

  • Kiew fordert deshalb nun Waffen, die russisches Territorium erreichen und dort Raketenabschussbasen ausschalten können.

  • Polens Regierung schlug vor, das für sie vorgesehene Patriot-Abwehrsystem an die Ukraine zu geben.

Bei den neuen russischen Raketenangriffen auf Kiew und weitere Gebiete sind nach Angaben der Ukraine mehrere Menschen getötet worden, darunter ein Säugling in einem Krankenhaus. Kritische Infrastruktur wurde beschädigt. Die Ukraine leidet ohnehin unter Energienot - jetzt waren in der Hauptstadt Kiew 80 Prozent der Haushalte ohne Wasser und Strom. 

Bei dem Angriff am Mittwoch (23. November) setzte die russische Armee nach Kiewer Zählung etwa 70 Raketen sowie Kampfdrohnen ein. Präsident Wolodymyr Selenskyj und Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj sprachen von 67 Raketen, die auf die Ukraine abgefeuert worden seien. Allein auf die Hauptstadt Kiew seien 30 Raketen abgeschossen worden, von denen 20 abgefangen worden seien, schrieb Saluschnyj auf Telegram.

Kiew fordert "Waffen mit Bedrohungspotenzial"

Kiew fordert jetzt Raketen mit größerer Reichweite, die auch Abschussbasen und Munitionslager auf russischem Territorium ausschalten können. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. "Die Möglichkeit eines solchen Gegenschlags unsererseits würde in Moskau als Abschreckung verstanden werden", wird ein ukrainischer Offizieller zitiert. Es müssten Waffen geliefert werden, die "auch ein Bedrohungspotenzial für Putin haben".

Hinter den Angriffen auf die Infrastruktur vermute man eine klare Strategie des Kremls im Angriffskrieg auf die Ukraine. "Die Russen wollen uns zu Verhandlungen zwingen, indem sie unsere Bevölkerung mürbe machen und mithilfe einer neuen Flüchtlingswelle die Europäer unter Druck setzen", zitiert das Blatt weiterhin. Wladimir Putin habe sein Kriegsziel der kompletten Beherrschung der Ukraine noch nicht aufgegeben. Um sich dem widersetzen zu können, brauche das Land zwingend mehr Flugabwehrsysteme.

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Polen will Nato-Flugabwehrsystem in Ukraine platzieren

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki spricht sich indes dafür aus, die von Deutschland angebotenen Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot direkt in der Ukraine zu stationieren. Dies sei ein guter Vorschlag, um zugleich "das westliche ukrainisch-polnische Grenzgebiet und das östliche polnisch-ukrainische Grenzgebiet" zu schützen, sagte Morawiecki am Donnerstag (24. November) in Warschau.

Zuvor hatte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak die Verlegung in die Ukraine angeregt. "Dies würde es ermöglichen, die Ukraine vor weiteren Opfern und Stromausfällen zu bewahren und die Sicherheit an unserer Ostgrenze zu erhöhen", schrieb er auf Twitter. Die ukrainische Regierung unter Wolodymyr Selenskyj begrüßte den Vorstoß.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht reagierte zurückhaltend auf die Vorschläge der polnischen Regierung. Die Patriots seien Bestandteil der integrierten Luftverteidigung der Nato und für Nato-Gebiet vorgesehen, sagte die SPD-Politikerin. "Und wenn die außerhalb des Nato-Gebietes eingesetzt werden, dann muss das vorher mit der Nato und mit den Alliierten besprochen werden."

Verwendete Quellen:

  • Welt: "Ukraine fordert Waffen mit Reichweite bis nach Russland"
  • Nachrichtenagentur dpa
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