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Wegen mutmaßlichem Doxxing

Nach Berichten über Musk: Twitter sperrt Konten von Journalisten

  • Veröffentlicht: 16.12.2022
  • 09:58 Uhr
  • Max Strumberger

Twitter hat die mehrere Reporter von der Plattform verbannt. Sie hatten zuvor über den Social-Media-Dienst sowie deren neuen Besitzer Elon Musk berichtet. Der will gegen das sogenannte Doxxing auf der Plattform hart durchgreifen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter hat mehrere Journalisten von der Plattform entfernt.

  • Ihnen wird offenbar Doxxing von Twitter-Chef Elon Musk vorgeworfen.

  • Dabei handelt es sich das Veröffentlichen personenbezogener Daten wie zum Beispiel Adressen oder Telefonnummern.

Twitter hat die Konten mehrerer Journalisten gesperrt, die über die Social-Media-Plattform und deren neuen Besitzer Elon Musk berichten. Betroffen waren etwa Reporter der "New York Times", der "Washington Post", von CNN und anderen Publikationen. Zunächst lieferte das Unternehmen keine Erklärung dafür, warum Twitter die Nutzerprofile und deren frühere Tweets verschwinden ließ.

Der plötzliche Ausschluss von Berichterstattern folgte auf Musks Entscheidung vom Mittwoch, einen Account dauerhaft zu sperren, der mit Hilfe öffentlich verfügbarer Daten die Flüge seines Privatjets nachverfolgt hatte. Twitter änderte am Mittwoch auch die Plattformregeln, um das Teilen aktueller Standortdaten einer Person ohne deren Zustimmung zu verbieten.

Musk geht gegen Doxxing vor

Mehrere der Reporter, deren Nutzerkonten am Donnerstagabend (Ortszeit) zunächst gesperrt wurden, hatten über diese neue Richtlinie und Musks Begründung dafür berichtet. Dies beinhaltete Vorwürfe Musks über einen Stalking-Zwischenfall, der am Dienstagabend in Los Angeles seine Familie betraf.

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"Für Journalisten gelten dieselben Doxxing-Regeln wie für alle anderen", twitterte Musk am späten Donnerstagabend (Ortszeit). Später schob er nach: "Mich den ganzen Tag lang zu kritisieren, ist total in Ordnung, aber meinen Echtzeit-Standort zu doxxen und meine Familie zu gefährden ist es nicht."

"Doxxing" bezeichnet die Online-Veröffentlichung der Identität einer Person, von deren Adresse oder anderen persönlichen Details.

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CNN zeigt sich besorgt

Der Nachrichtensender CNN teilte mit, die "impulsive und ungerechtfertigte Sperrung einer Reihe von Reportern, darunter Donie O'Sullivan von CNN, ist besorgniserregend, aber nicht überraschend."

Und weiter: "Die zunehmende Instabilität und Volatilität von Twitter sollte für jeden, der Twitter nutzt, von unvorstellbarem Belang sein." Man habe Twitter um eine Erklärung gebeten, "und wir werden unsere Beziehung (zu dem Unternehmen) auf Grundlage der Antwort neu bewerten."

Ein weiterer von Twitter gesperrter Journalist, Matt Binder vom Tech-Medium Mashable, erklärte, er sei am Donnerstagabend gesperrt worden, unmittelbar nachdem er ein Bildschirmfoto eines Beitrags geteilt habe, den CNN-Reporter O'Sullivan vor dessen Sperrung veröffentlicht hatte.

Das Bildschirmfoto zeigte eine Mitteilung der Polizei in Los Angeles, die früher am Donnerstag an verschiedene Medien verschickt worden war, darunter auch die Nachrichtenagentur AP. Darin ging es um den Umstand, dass die Polizei wegen des mutmaßlichen Stalking-Zwischenfalls in Kontakt mit Vertretern Musks stehe, aber noch kein Verbrechensbericht ergangen sei.

Journalisten streiten Vorwürfe ab

"Ich habe gemäß der neuen Twitter-Regeln keinerlei Standortdaten geteilt", teilte Binder in einer Mail mit. Er habe auch nicht auf den Account verwiesen, der Standortdaten von Musks Privatjet veröffentlicht habe oder auf andere Accounts, die Standortdaten veröffentlichten. Er sei in hohem Maße kritisch mit Musk umgegangen, habe aber nie gegen Twitter-Richtlinien verstoßen.

Der ebenfalls von Twitter gesperrte Journalist Steve Herman vom staatlichen US-Auslandssender Voice of America sagte, er gehe davon aus, dass er betroffen sei, weil er über andere Journalisten getwittert habe, deren Nutzerkonten in Zusammenhang mit Beiträgen gesperrt worden seien, die auf das Twitter-Konto mit den Daten zu Musks Privatjet verlinkten.

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Musk krempelt Twitter um

Das Komitee zum Schutz von Journalisten zeigte sich besorgt über die Sperrungen. Sollte es sich bestätigen, dass es sich um Vergeltung für die Arbeit der Journalisten handele, sei dies eine ernste Verletzung des Rechts von Journalisten, Nachrichten ohne Angst vor Repressalien zu veröffentlichen.

Die Sperrungen fallen in eine Zeit großer Umwälzungen die Moderation von Inhalten bei Twitter betreffend. Musk hat versucht, mit ausgewählten Unternehmensdokumenten, die als "Twitter Files" bezeichnet wurden, den Eindruck zu erwecken, rechte Stimmen seien vor seiner Zeit auf der Plattform unterdrückt worden. Er hat versprochen, die Redefreiheit zu fördern, aber angedeutet, dass er Maßnahmen ergreifen würde, um vermehrten Fehlinformationen entgegenzuwirken.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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