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Todesschüsse an Grundschule

Nach Nashville-Amoklauf: Senat von Tennessee stimmt für Bewaffnung von Lehrkräften

  • Veröffentlicht: 11.04.2024
  • 15:13 Uhr
  • Stefan Kendzia
Der Senat von Tennessee stimmt für die Bewaffnung von Lehrer:innen. Anwesend bei der Abstimmung waren zahlreiche Waffengegner:innen.
Der Senat von Tennessee stimmt für die Bewaffnung von Lehrer:innen. Anwesend bei der Abstimmung waren zahlreiche Waffengegner:innen.© REUTERS

Ein Jahr, nachdem eine Amokläuferin an einer Grundschule in Nashville drei Kinder und drei Erwachsene getötet hatte, spricht sich der Senat von Tennessee für die Bewaffnung von Lehrer:innen aus.

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Statt mehr Waffenkontrollen durchzuführen, sollen auf Wunsch von Republikanern ausgewählte Lehrkräfte nun mit Handfeuerwaffen in die Schule kommen. Eine entsprechende Gesetzesinitiative passierte den republikanisch dominierten Senat von Tennessee, wie der "Spiegel" berichtet.

Noch muss das Gesetz durch das Repräsentantenhaus - aber dieses ist ebenfalls in republikanischer Hand. Wenn es ratifiziert wird, wäre zugleich verboten offenzulegen, welche Lehrer:innen Waffen tragen - auch gegenüber Eltern von Schüler:innen und sogar anderen Lehrer:innen. Allein Schulverwaltung und Polizei wären informiert.

Im Video: Amoklauf - die Schützin von Nashville schrieb vor ihrer Tat ein Manifest

Amoklauf: Die Schützin von Nashville schrieb vor ihrer Tat ein Manifest

Waffengegner:innen prophezeien Eskalation bei Konflikten

Voraussetzung für das Tragen einer Waffe im Schulalltag: Eine erweiterte Erlaubnis für Handfeuerwaffen und eine jährliche Schulung bei den Strafverfolgungsbehörden. Der Gesetzesentwurf setzte sich gegen mehrere Initiativen für eine bessere Waffenkontrolle in Tennessee durch. Gegner:innen prophezeien aufgrund der Bewaffnung von Lehrkräften eine Eskalation bei Konflikten mit Schüler:innen.

Einen deutlichen Vergleich zog die demokratische Senatorin Raumesh Akbari: "Eine Lehrerin darf keine Regenbogenflagge auf ihr Pult hängen, aber sie darf eine Waffe tragen." Republikanische Abgeordnete sehen das anders. Es sei an der Zeit, "die Fakten anzusehen", so Senator Ken Yager. Es gehe nicht darum, Schüler zu erschießen, sondern diese "vor einem Amokläufer zu schützen, dessen einziges Ziel es ist, in eine Schule einzudringen und Menschen zu töten".

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:newstime

Amokläufe und Schießereien gehören in den USA zum Alltag

Der schreckliche Amoklauf von Nashville steht in einer Reihe mit zahlreichen anderen Attentaten einreiht, zum Beispiel dem Amoklauf im texanischen Uvalde 2022 mit 19 Toten. Die Schießerei an der Grundschule Nashville löste große Bestürzung aus und heizte einmal mehr eine Debatte über mögliche Reformen des Waffenrechts an.

Die Vereinigten Staaten sind seit Langem mit einem gewaltigen Ausmaß an Waffengewalt konfrontiert. Amokläufe und Schießereien gehören zum Alltag. Laut "Statista" sind allein im noch recht jungen Jahr 2024 bereits 4.100 erfasste Todesfälle durch Schusswaffen (ohne Selbstmorde) in den USA zu beklagen. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr müsse man mit rund 16.400 Schusswaffen-Toten rechnen. Auch wenn diese Zahl unvorstellbar hoch ist: Die Opferanzahl würde immerhin das dritte Jahr in Folge sinken - auf den niedrigsten Stand seit 2019 (15.538 Opfer). Die bisher erreichten und recht zaghaften Waffenbeschränkungen, die von Präsident Joe Biden ins Leben gerufen wurden, sollen aber im Falle einer Wiederwahl von Donald Trump schnell wieder der Vergangenheit angehören.

"Der beste Freund, den Waffenbesitzer im Weißen Haus jemals hatten", will dann nämlich alles rückgängig machen, was der aktuelle Amtsinhaber Joe Biden an Restriktionen ausgesprochen hat. "Jeder einzelne Angriff von Biden auf Waffenbesitzer und -hersteller wird in meiner allerersten Woche im Amt, vielleicht sogar an meinem ersten Tag, beendet werden", so Trump.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Wikipedia: "Liste von Amokläufen an Bildungseinrichtungen"
  • Statista: "Anzahl der erfassten Todesfälle durch Schusswaffen in den USA von 2014 bis 2024"
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