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Bad in der Menge

Nach Wagner-Aufstand: Putin gibt sich ungewohnt volksnah

  • Veröffentlicht: 29.06.2023
  • 16:57 Uhr
  • Lisa Apfel

Kremlchef Wladimir Putin hat zum ersten Mal nach dem Aufstand der Wagner-Truppe offiziell Moskau verlassen – und sich ungewohnt volksnah präsentiert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin hat zum ersten Mal nach dem Abbruch des Aufstands der Wagner-Söldnertruppe offiziell Moskau verlassen.

  • In der Stadt Derbent am Kaspischen Meer nahm er ein Bad in der Menge – inklusive Händeschütteln und Selfies.

  • Der Auftritt sollte Normalität vermitteln.

Vier Tage nach dem Abbruch des bewaffneten Aufstands der Wagner-Söldnertruppe hat Kremlchef Wladimir Putin erstmals offiziell Moskau verlassen und eine Reise in die russische Kaukasusrepublik Dagestan unternommen. Aufnahmen des Staatsfernsehens zeigten den russischen Präsidenten am Mittwochabend (28. Juni) bei einem für Putin ungewöhnlichen Bad in der Menge in der Stadt Derbent am Kaspischen Meer.

Putin ungewohnt menschennah

Auf einem bei Telegram veröffentlichten Video der Staatsagentur Ria Nowosti ist zu sehen, wie Putin in der Dunkelheit von begeisterten Bewohnern umringt wird und ihnen die Hände schüttelt. Dann bittet ein Mädchen den Staatschef in dem Gedränge mehrmals um ein Selfie. Auf einer Aufnahme Reporters Pawel Sarubin vom Staatsfernsehen ist zu sehen, wie Putin dem Mädchen einen Kuss auf den Kopf gibt, den Arm um sie legt und sich dann mit ihr fotografieren lässt. Dass der Kremlchef sich in eine Menschenmenge begibt, ist ungewöhnlich - in Moskau hält Putin selbst bei politischen Treffen meist Abstand.

Putin unterliege zwar auf Empfehlung von Spezialisten besonderen Hygiene-Regeln, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag (29. Juni) nach Angaben der Staatsagentur Tass. In Derbent aber sei "die ganze Stadt gekommen, um den Präsidenten zu treffen". Putin sei fest entschlossen gewesen, die Menschen nicht abzuweisen.

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Nach Wagner-Aufstand: Reise Putins sollte Normalität zeigen

Putin war nach Angaben Peskows in die Teilrepublik Dagestan gereist, um sich dort um Tourismusfragen zu kümmern. Dagestan ist als Ferienziel bei vielen Russen beliebt. Der Staatschef besuchte in Derbent unter anderem eine Moschee und bekam einen Koran geschenkt. Die Reise Putins so kurz nach dem abgebrochenen Aufstand des Chefs der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, sollte Normalität zeigen.

Prigoschin hatte am Samstag zwischenzeitlich die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und ließ seine Kämpfer dann Richtung Moskau marschieren. Rund 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt gab er überraschend auf. Vermittelt hatte in dem Konflikt der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko.

Der Republikchef Dagestans, Sergej Melikow, sagte bei einem Treffen mit Putin in Bezug auf den Aufstand, alle Bewohner Dagestans unterstützten die Entscheidungen "des Präsidenten und Oberbefehlshabers". Putin erwiderte, er habe "keine Zweifel" daran gehabt, wie die Reaktionen in Dagestan und im Land ausfallen würden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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