Bei Schweden bleibt er hart
Erdogan deutet Zustimmung an: Finnland könnte NATO beitreten
- Aktualisiert: 30.01.2023
- 17:51 Uhr
- Lena Glöckner
Seit Monaten blockiert die Türkei eine Aufnahme Finnlands und Schwedens in die NATO. Jetzt deutete Erdogan in Bezug auf Finnland eine Zustimmung an - bei Schweden bleibt er hart.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Zustimmung zur Aufnahme Finnlands in die NATO angedeutet - ohne Schweden. "Wenn nötig, können wir eine andere Botschaft in Bezug auf Finnland geben", sagte Erdogan nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntagabend (29. Januar) in einer Rede vor Jugendlichen. Der türkische Präsident fügte hinzu: "Schweden wird schockiert sein, wenn wir bezüglich Finnland eine andere Aussage machen." Zugleich warnte er Finnland davor, dieselben "Fehler" zu machen wie das Nachbarland.
Im Video: Türkische Opposition stemmt sich gegen eine erneute Kandidatur Erdogans.
Türkische Opposition stemmt sich gegen erneute Kandidatur Erdogans
Türkei blockiert Aufnahme seit Monaten
Die beiden nordischen Länder hatten vergangenes Jahr infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschlossen, nach Jahrzehnten ohne Zugehörigkeit zu einem Militärbündnis Mitglied der NATO werden zu wollen. Dazu müssen alle 30 jetzigen Mitglieder der Allianz die Anträge ratifizieren, also auch die Türkei. Erdogan blockiert eine Aufnahme jedoch seit Monaten. Er wirft Schweden Unterstützung von "Terrororganisationen" wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor. Zudem fordert er die Auslieferung von 130 vermeintlichen "Terroristen".
Vergangene Woche hatte Erdogan gesagt, Schweden könne nicht mit der Unterstützung seines Landes rechnen, nachdem ein islamfeindlicher Politiker nahe der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran verbrannt hatte. Der türkische Präsident befindet sich derzeit im Wahlkampf: Bei der Wahl im Mai bemüht sich Erdogan um eine dritte Amtszeit. Auch das NATO-Mitglied Ungarn hat einer Aufnahme der beiden nordischen Staaten noch nicht zugestimmt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa