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Erpressung und Druck

Nawalnys Mutter durfte Leiche sehen - schwere Vorwürfe an den Kreml

  • Veröffentlicht: 23.02.2024
  • 12:10 Uhr
  • Lara Teichmanis
Alexej Nawalny starb am 16. Februar 2024 im Alter von 47 Jahren nach Angaben der Justiz in einem sibirischen Straflager.
Alexej Nawalny starb am 16. Februar 2024 im Alter von 47 Jahren nach Angaben der Justiz in einem sibirischen Straflager.© Nils Meilvang/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Tagelang wurde Nawalnys Mutter hingehalten - jetzt durfte sie endlich die Leiche ihres verstorbenen Sohnes sehen. In einem Video macht Lyudmila Nawalnaja den russischen Behörden schwere Vorwürfe.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Lyudmila Nawalnaja durfte nach Tagen des Wartens den Leichnam ihres Sohnes sehen.

  • Die Mutter von Alexej Nawalny wirft den Behörden Erpressung vor.

  • Expert:innen zweifeln an einer natürlichen Todesursache des Kreml-Kritikers.

Die Mutter des verstorbenen Politikers Alexej Nawalny hat nach tagelangem Warten und Ringen mit den russischen Behörden Zugang zu seinem Leichnam erhalten.

Der 47-jährige Kreml-Kritiker war am Freitag (16. Februar) in einem Straflager in Sibirien verstorben. Seither hatte die Mutter um Zugang zu seiner Leiche gebeten, diesen bis jetzt jedoch nicht erhalten.

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Bild mit Tochter: Emotionaler Post von Nawalny-Witwe

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilte, wurde der Mutter von Alexej Nawalny jetzt der Zugang zu seiner Leiche gewährt. Sie habe den Körper ihres Sohnes in der Leichenhalle zu sehen, aber nicht ausgehändigt bekommen, teilte Ljudmila Nawalnaja am Donnerstag (22. Februar) in einem Video mit.

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Weiter forderte sie die russischen Behörden auf, den Leichnam ihres Sohnes auszuhändigen

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Erpressung und Druck durch Behörden

In ihrem Video machte Nawalnaja den russischen Behörden außerdem schwere Vorwürfe. Die 69-Jährige sprach von Erpressung und Drohungen durch die Beamten.

Nachdem ihr zunächst tagelang der Zugang zum Körper ihres Sohnes verwehrt worden war, stellten die Behörden nun Bedingungen für seine Beerdigung. Diese solle an einem von den Beamten vorgegeben Ort, einer vorgeschriebenen Zeit und vor allem heimlich stattfinden. 

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Ljudmila Nawalnaja sagte dazu in ihrem Video: "Sie stellen Bedingungen, wo, wann und wie ich Alexej beerdigen soll. Das ist gegen das Gesetz". Weiter hätten die Ermittler gedroht, etwas mit der Leiche anzustellen, wenn sie den Vorgaben nicht zustimmen würde.

Sie stellen Bedingungen, wo, wann und wie ich Alexej beerdigen soll.

Ljudmila Nawalnaja, Mutter von Alexej Nawalny

Die Mutter des Oppositionellen wehrt sich gegen diese Restriktionen und veröffentlichte das Video. Sie habe sich bewusst an die Öffentlichkeit gewandt, schreibt die dpa.

Verwandte, Angehörige und Anhänger:innen des Kreml-Kritikers sollten die Möglichkeit bekommen, sich von dem 47-Jährigen zu verabschieden. 

Nawalnys Mutter sagte weiter, dass sie auch über die medizinische Untersuchung und Todesursache informiert worden sei. Konkrete Angaben über den Zustand der Leiche und die Todesursache machte sie jedoch nicht. 

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Zweifel an natürlichem Tod

Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch schrieb auf der Online-Plattform X, dass die Obduktion angeblich einen natürlichen Tod festgestellt habe.

Expert:innen sowie Nawalnys Team rund um seine Frau Julia Nawalnaja erhoben Zweifel an dem Befund der Untersuchung. Sie werfen Kremlchef Wladimir Putin vor, er habe den Oppositionellen ermorden lassen, schreibt "Euronews".

Nawalny war am 16. Februar im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal ums Leben gekommen. Der 47-Jährige war nach offiziellen Angaben im Hof der Strafkolonie plötzlich zusammengebrochen. Seine Anwälte hatten zuvor immer wieder die schlechten Haftbedingungen und wiederholte Einzelhaft ihres Mandanten bemängelt.

Die Witwe von Alexej Nawalny kündigte in Brüssel an, die politische Arbeit ihres Mannes fortsetzen zu wollen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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