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Terrorismus

NRW-Innenminister Reul mit EM-Warnung bei Lanz: "Stochern im Nebel" bei radikalen Islamisten

  • Veröffentlicht: 21.06.2024
  • 14:13 Uhr
  • Max Strumberger

Der CDU-Politiker hat bei "Markus Lanz" eindringlich vor islamistischen Terror-Anschlägen auf die Fußball-EM gewarnt. Eine IS-Splittergruppe aus Tadschikistan sei besonders gefährlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • NRW-Innenminister Herbert Reul war am Donnerstag (20. Juni) zu Gast bei "Markus Lanz" im ZDF…

  • Dort sprach der CDU-Politiker mit offenen Worten über die aktuelle Sicherheitslage.

  • Besonders islamistische Terroristen bereiten laut Reul aktuell Grund zur Sorge.

Herbert Reul, der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, hat ein besorgniserregendes Bild über die aktuelle Bedrohungslage in Deutschland gezeichnet. Zu Gast bei "Markus Lanz" warnte der CDU-Politiker angesichts der Fußball-EM insbesondere vor islamistischen Terroristen und hierbei im Speziellen vor einer IS-Splittergruppe aus Tadschikistan. "Im Moment ist das die aktivste Truppe. Eine alte Abspaltung vom IS-Staat. Die machen sich jetzt auf den Weg!", warnte Reul am Donnerstagabend (20. Juni) in der ZDF-Talkshow.

Diese Terrorgruppe verübte Anfang des Jahres bereits in Moskau den größten Anschlag seit Jahren. Bei dem Angriff auf die Konzerthalle Crocus City Hall in Krasnogorsk, einem Vorort Moskaus, wurden mindestens 137 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt.

Große Herausforderung für die Sicherheitsbehörden

Derartige Terroristen im Auge zu behalten, stellt eine große Herausforderung für die Sicherheitsbehörden dar. "Das eine sind Gruppen, die organisiert auftreten. Da kann man immer noch hoffen, dass wir relativ gut informiert sind und früh genug Bescheid wissen", betonte der NRW-Innenminister. Allerdings gehen immer mehr Anschläge auch auf Einzeltäter, die sich im Internet radikalisiert haben, wie Reul weiter ausführte: "Am schwersten zu beurteilen sind diejenigen, meist jungen Leute, die sich anstecken lassen und sagen: Ich gehe jetzt raus mit dem Messer und steche zu!"

Hierbei handle es sich oft um Personen, die zuvor nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sind und für Polizei und Geheimdienst auffällig waren. "Ich glaube, manch einer, der keine klaren Ziele hat, vor dem Computer nur die virtuelle Welt erlebt, um den sich keiner kümmert, der keine Freunde hat – die Gefahr, dass der, weil er instabil ist, sich dann anstecken lässt von so einer Idee, wundert mich überhaupt nicht!"

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Reul warnt vor IS-Influencern

"Es gibt diese Leute, es gibt sie im Netz, es gibt Einzeltäter, die sich radikalisieren", warnte der Minister. "Wir stochern da manchmal im Nebel", so die ernüchternde Einschätzung des CDU-Politikers.

Das Motiv der Islamisten sei es, die Welt zu verändern im Sinne des Kalif-Staats. Die Prediger, die früher auf der Straße missioniert haben, sind heute im Netz unterwegs, als moderne Influencer, ergänzte Reul.    "Darauf stehen die jungen Leute und lassen sich dann verführen.“

Man dürfe sich davon aber nicht wahnsinnig machen lassen, forderte Reul und sagte mit Blick auf die Fans bei der Fußball-EM: "Die sollen Spaß haben und ins Stadion gehen. Wir dürfen uns nicht von solchen Typen unsere Art des Lebens kaputt machen lassen. Aber man muss es wissen, und das Problem immer im Kopf haben!"

Der Chef des Inlandsgeheimdienstes nennt für das gestiegene Anschlagsrisiko - auch durch selbst radikalisierte Einzeltäter - verschiedene Gründe.
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