Militärische Einsätze gegen Satelliten?
"Kategorisch dagegen": Putin dementiert russische Atompläne im Weltall
- Aktualisiert: 21.02.2024
- 09:04 Uhr
- Franziska Hursach
In den USA haben Spekulationen über mögliche russische Atompläne im Weltraum für Furore gesorgt. Nun äußert sich erstmals Kremlchef Putin zu den Behauptungen.
Das Wichtigste in Kürze
Russland ist nach Angaben von Präsident Wladimir Putin "kategorisch gegen" die Stationierung von Atomwaffen im Weltraum.
Auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte, dass Russland keine Atomprojekte im Weltraum habe. Die USA wüssten das auch.
Amerikanische Medien hatten in der vergangenen Woche über Erkenntnisse von US-Geheimdiensten berichtet, wonach Russland atomare Ambitionen im All verfolge.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat Vorwürfe aus den USA zu angeblichen Atomplänen im Weltraum zurückgewiesen.
Unsere Position ist klar und deutlich: Wir waren immer kategorisch gegen die Stationierung von Atomwaffen im Weltall und sind es auch jetzt.
Wladimir Putin
Der Kremlchef bezog laut der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag (20. Februar) bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu den Spekulationen Stellung.
Demnach habe Russland stets dazu aufgerufen, bestehende Vereinbarungen in diesem Bereich einzuhalten. Auch Schoigu erklärte, dass Russland keine Atomprojekte im Weltraum habe. Die USA wüssten das auch.
Spekulationen seien "böswillig" und "unbegründet"
US-Medien hatten in der vergangenen Woche über atomare Ambitionen Russlands im All spekuliert. Das neue nukleare Potenzial solle sich gegen Satelliten im All richten. Die nationale und internationale Sicherheit könne dadurch bedroht sein. Nach den Medienberichten erklärte die US-Regierung, Russland entwickle militärische Fähigkeiten zum Einsatz gegen Satelliten im Weltall. Zur spezifischen Art dieser Bedrohung wurden keine Angaben gemacht.
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Moskau bezeichnete die Spekulationen als "böswillig" und "unbegründet". Mittels solcher Anschuldigungen wolle die US-Regierung Druck auf die oppositionellen Republikaner im Kongress ausüben, einem blockierten neuen Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine zuzustimmen, hieß es. Der Kreml stellte die Anschuldigungen zudem als Versuch dar, Russland zur Wiederaufnahme von Gesprächen über die strategische Sicherheit zu bewegen.
Prinzipiell sei dies ebenso wie Verhandlungen zur Ukraine möglich, sagte Putin. Dieser Dialog sei aber unvereinbar mit den Aufrufen der USA, Russland in der Ukraine eine strategische Niederlage beizubringen.
Das russische Militär hat nach der Eroberung der Kleinstadt Awdijiwka im Osten der Ukraine weiter Aufwind. Putin forderte Schoigu nun auf, den Erfolg auszubauen und weitere Gebiete zu besetzen.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa