Angriff ohne Beweise
Putin erhebt Vorwürfe: Ukraine soll Atomkraftwerk in Kursk attackiert haben
- Aktualisiert: 23.08.2024
- 11:26 Uhr
- dpa
Im russischen Gebiet Kursk, in dem ukrainische Truppen vorrücken, steht auch ein Kernkraftwerk. Die Internationale Atomaufsichtsbehörde will sich über die Sicherheit dort informieren.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine einen versuchten Angriff auf das Kernkraftwerk Kursk vorgeworfen. Belege nannte er bei einer Beratung in Moskau über die Lage im russischen Grenzgebiet aber nicht. Ukrainische Truppen dringen dort seit gut zwei Wochen auf feindlichem Terrain vor. "Der Gegner hat heute versucht, das Atomkraftwerk Kursk anzugreifen", sagte Putin.
Im Video: Nach Kursk-Offensive erbitterte Gefechte an beiden Fronten
Chef der Internationalen Atom-Energiebehörde besucht AKW Kursk
Putin sagte, die Internationale Atom-Energiebehörde (IAEA) sei informiert und bereite eine Mission nach Kursk vor. Das AKW in der Stadt Kurtschatow liegt etwa 30 Kilometer entfernt vom äußersten Vorrücken der Ukrainer, das belegt ist. Unklar ist, ob die Nuklearanlage überhaupt ein Ziel des ukrainischen Vormarsches ist. Die Sicherheitsmaßnahmen dort wurden verstärkt.
Der Chef der Internationalen Atomen-Ergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird das AKW Kursk nächste Woche besuchen. Das Kernkraftwerk liege in Reichweite von ukrainischen Artilleriestellungen, sagte der IAEA-Generaldirektor. "Da es Gefechte gibt, bin ich sehr besorgt", sagte er. Grossi will demnach vor Ort unter anderem abklären, ob die Anlage bereits ins Ziel genommen worden ist.
Nach Beginn des ukrainischen Vorrückens hatte die Behörde gemahnt, die Sicherheit von Kernkraftwerken dürfe nicht gefährdet werden. Für Kursk gelte dasselbe wie für das russisch besetzte ukrainische AKW Saporischschja.