Wegen Sanktionen
Putin warnt vor Krise für Russlands Wirtschaft: Gefahr von Milliardenverlusten und Masseninsolvenzen
- Aktualisiert: 19.12.2024
- 10:01 Uhr
- Max Strumberger
Russlands Wirtschaft steht vor einer zunehmend ernsten Krise, die durch die Sanktionspolitik der westlichen Staaten weiter verschärft wird. Besonders betroffen ist der Energiesektor, der einst als Rückgrat der russischen Exportwirtschaft galt: die Kohleindustrie.
Das Wichtigste in Kürze
Die westlichen Sanktionen gegen Russland haben zu einem erheblichen Rückgang der Kohleexporte geführt.
Der russischen Kohleindustrie drohen Milliardenverluste und Masseninsolvenzen.
Kreml-Chef Putin zeigt sich zutiefst besorgt.
Russlands Wirtschaft steht vor immer größeren Herausforderungen, die durch die Sanktionspolitik der westlichen Staaten verschärft werden. Die jüngste Ankündigung der Vereinigten Staaten, härtere Sanktionen gegen russische Öl-Exporte zu verhängen, hat die Lage weiter verschärft. Im November 2024 traten neue Sanktionen gegen russische Banken in Kraft, darunter die Gazprombank, was zu einem dramatischen Verfall des Rubels führte. Auch der Flugsektor leidet unter dem Druck, während die eisernen Reserven des Landes bereits stark geschwächt sind. Nun treten neue Probleme im Energiesektor auf, die insbesondere die Kohleindustrie betreffen.
Die Kohleindustrie, einst ein stabiler Pfeiler der russischen Wirtschaft, steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Probleme sind so gravierend, dass Präsident Wladimir Putin Sondermaßnahmen gefordert hat, um die Kohle-Unternehmen zu unterstützen, wie der "Münchner Merkur" am 18. Dezember berichtet. Diese stehen vor Milliardenverlusten und dem Risiko von Masseninsolvenzen, wie der Kyiv Independent unter Berufung auf die Moscow Times berichtet. Die Abhängigkeit von westlichen Märkten vor der Invasion des Donbass hat die Situation verschärft, da russische Kohle-Unternehmen nun nicht nur vom westlichen Markt abgeschnitten sind, sondern auch einen Rückgang der Nachfrage aus "freundlichen" Nationen verzeichnen.
Der Rückgang der Kohleexporte ist alarmierend. Zwischen Januar und Juli 2024 fielen die Exporte um 11,4 Prozent. Selbst nach China, dem wichtigsten Abnehmerland seit dem Rückzug des Westens, brachen die Exporte um acht Prozent ein. Diese Entwicklung ist besonders besorgniserregend, da Russland seit dem Jahr 2000 als starker Exporteur von Kohle galt. Laut der Internationalen Energie-Agentur (IEA) betrug der Netto-Kohleexport im Jahr 2022 etwa 43 Prozent, mit einem deutlichen Anstieg der Exporte um 366 Prozent zwischen 2000 und 2022.
Kohleexport macht ein Fünftel der russischen Energie-Exporte aus
Das russische Energieministerium hat vor einem "Verfall" der Kohleexporte gewarnt. Energieminister Sergei Tsiwiljow äußerte sich besorgt über die negative Dynamik und betonte die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um diesen "traurigen Trend" im nächsten Jahr zu verhindern. Die Kohleindustrie, die fast ein Fünftel aller russischen Energie-Exporte ausmacht, steht vor einer ungewissen Zukunft, da die Nachfrage auf den internationalen Märkten weiter sinkt.
Wie es im Jahr 2025 weitergeht, bleibt unklar. Tsiwiljow erklärte, dass die Regierung verschiedene Möglichkeiten prüfe, um mehr Kohle in die Verbrauchermärkte zu leiten. Die Situation sei schwierig und hänge von zahlreichen Faktoren ab, darunter die Rückzahlung von Zahlungen und die Bewegung der Schiffe. Im Jahr 2023 hatte Russland 438 Millionen Tonnen Kohle abgebaut und 213 Millionen Tonnen exportiert, doch die Zukunft dieser Exporte ist ungewiss.
Während die westlichen Ukraine-Verbündeten weiterhin versuchen, Russlands Wirtschaft durch Sanktionen zu schwächen, sucht Präsident Wladimir Putin nach neuen Wegen, um diese Sanktionen zu umgehen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa