Krieg in der Ukraine
Putins Armee macht den nächsten großen Fehler
- Aktualisiert: 31.01.2023
- 17:28 Uhr
- Nelly Grassinger
Zieht Russland eine mögliche Frühjahrsoffensive in der Ukraine wegen der westlichen Panzerlieferungen vor? Damit könnte Putins Armee einen folgenschweren Fehler wiederholen, glauben US-Militärexperten.
Das Wichtigste in Kürze
Beobachter rechnen damit, dass die russischen Truppen im Frühjahr eine neue Großoffensive in der Ukraine starten.
Wegen der westlichen Panzerlieferungen könnte Putins Armee den Angriff vorziehen.
Laut der US-Denkfabrik ISW könnte Russland damit einen bekannten Fehler wiederholen.
Russland könnte die im Frühjahr erwartete Großoffensive auf die Ukraine bereits früher beginnen. Das US-amerikanische "Institute for the Study of War" (ISW) warnt jetzt laut "Bild": "Die russische Militärführung plant möglicherweise erneut eine Offensivoperation auf der Grundlage falscher Annahmen über die Fähigkeiten des russischen Militärs."
Putins Truppen überschätzen sich
Denn: Russlands Verluste sind laut ISW oft auf die Überschätzung des eigenen Militärs zurückzuführen.
Mit der frühen Offensive könnte Kremlchef Wladimir Putin versuchen, den westlichen Panzerlieferungen an die Ukraine zuvorzukommen. Die Expert:innen bezweifeln, dass Russland dafür bereits "genügend Kampfkraft" in Form von Soldaten und Militärfahrzeugen für "gleichzeitig groß angelegte mechanisierte Offensiven" regeneriert hat.
Zwar würde eine russische Offensive in den nächsten zwei Monaten die Vorbereitungen einer ukrainischen Gegenoffensive stören. Dies würde aber auch "günstige Bedingungen für die ukrainischen Streitkräfte schaffen, die sie in ihrer eigenen Gegenoffensive im späten Frühjahr oder Sommer 2023 ausnutzen könnten", schreiben die ISW-Expert:innen.
Möglicher Vorteil für die Ukraine
Für die letzten Erfolge der Russen bei Soledar und Bachmut sei vor allem die Söldner-Gruppe "Wagner" verantwortlich gewesen, für die ehemalige Gefängnisinsassen rekrutiert wurden. Bei dem Sturm auf ukrainische Stellungen sollen allerdings mehr als zehntausend Soldaten in den Tod geschickt worden sein.
"Es ist unwahrscheinlich, dass das konventionelle russische Militär bereit sein wird, die Art von schrecklichen Verlusten hinzunehmen, die die Taktik der menschlichen Wellen 'Wagners' Sträflingen zugefügt hat", heißt es in der ISW-Analyse.
- Verwendete Quellen:
- ISW-Bericht vom 30. Januar