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US-Außenminister besucht Nahost

Rubio in Israel: Berichte über Misshandlung der Hamas-Geiseln

  • Aktualisiert: 16.02.2025
  • 08:17 Uhr
  • dpa
15. Februar 2025, Israel, Tel Aviv: Israels Außenminister Gideon Sa'ar (links) begrüßt US-Außenminister Marco Rubio bei dessen Ankunft in Israel auf der ersten Etappe seiner Nahostreise.
15. Februar 2025, Israel, Tel Aviv: Israels Außenminister Gideon Sa'ar (links) begrüßt US-Außenminister Marco Rubio bei dessen Ankunft in Israel auf der ersten Etappe seiner Nahostreise. © Evelyn Hockstein/POOL Reuters/AP/dpa

Zum Auftakt seines Nahost-Besuchs ist US-Außenminister Marco Rubio in Israel eingetroffen. Er wird zunächst mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprechen. Medien berichten unterdessen über Folter der drei zuletzt freigelassenen Hamas-Geiseln.

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Inhalt

  • Tel Aviv: Erneut Proteste gegen Netanjahu
  • Geiseln sollen misshandelt worden sein
  • Rubio: Die weiteren Stationen seiner Nahost-Reise

Die drei zuletzt im Gazastreifen freigelassenen israelischen Geiseln haben Medien zufolge von körperlicher und seelischer Misshandlung in der Gewalt ihrer Entführer berichtet. Die mehr als 16 Monate in der Gewalt der Islamisten seien eine "sehr harte Gefangenschaft, einschließlich körperlicher Misshandlung", gewesen, schrieb die Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf Berichte mehrerer israelischer TV-Sender. Derweil traf US-Außenminister Marco Rubio zum Auftakt seines Nahost-Besuches in Israel ein. Er wird am Sonntag (16. Februar) zunächst Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprechen.

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Dabei dürfte es um den Fortbestand des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas gehen. Stunden vor Rubios Eintreffen waren drei weitere israelische Geiseln freigelassen worden. Man arbeite in Abstimmung mit den USA daran, auch die restlichen Entführten "so schnell wie möglich" zu befreien "und bereiten uns mit voller Intensität auf das vor, was als Nächstes kommt, in jeder Hinsicht", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.

Tel Aviv: Erneut Proteste gegen Netanjahu

Während sich Netanjahu intern über die Zukunft des Abkommens beriet, demonstrierten laut der Zeitung "Times of Israel" am Abend rund 1.000 Menschen in Tel Aviv für die volle Umsetzung des Abkommens. Sie warfen demnach Netanjahu vor, eine Fortsetzung der Waffenruhe vereiteln zu wollen, um sich an der Macht zu halten. Sie fürchten um das Schicksal der restlichen Geiseln. 73 werden noch in Gaza festgehalten, wobei 36 davon tot sind.

Unterdessen berichteten israelische Medien über erste Schilderungen der drei am Samstag gegen 369 palästinensische Häftlinge freigelassenen Israelis. Der 36-jährige Sagui Dekel-Chen sei bei Verhören durch die Hamas gefoltert worden. Dem Fernsehsender Kanal 12 zufolge weise sein Körper entsprechende Narben auf. Der Mann habe die ganzen Monate nicht gewusst, ob seine Familie das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus Gaza in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und rund 250 Verschleppten überlebt hatte.

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Nahostkonflikt - Freilassung weiterer Geiseln
News

Konflikt in Nahost

Drei weitere Geiseln wurden von der Hamas im Gazastreifen freigelassen

Am Samstag wurden drei weitere Geiseln in Gaza freigelassen. Die Freilassungen sind der Teil des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der Hamas.

  • 15.02.2025
  • 10:42 Uhr

Geiseln sollen misshandelt worden sein

Erst kurz vor seiner Freilassung hätten seine Entführer ihm erzählt, dass seine Frau während seiner Gefangenschaft eine Tochter zur Welt gebracht habe, meldete der Sender Kan. Sie hätten ihm auch Ohrringe für seine Frau geschenkt, er habe ihnen aber nicht geglaubt. Ein nach seiner Freilassung von Israels Armee verbreitetes Video zeigte Dekel-Chen in den Armen seiner weinenden Frau, die ihm auch den Namen der Tochter verriet: Schachar Mazal.

Der 29-jährige Alexander (Sascha) Trufanov wiederum habe bis zur Freilassung nicht gewusst, dass sein Vater bei dem Massaker an jenem 7. Oktober getötet wurde, hieß es weiter. Er sei in Tränen ausgebrochen, als er es nach seiner Freilassung am Samstag von Vertretern der israelischen Armee erfuhr, hieß es.

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Wie die "Times of Israel" weiter berichtete, verlor der ebenfalls freigelassene Iair Horn (46) während der Gefangenschaft Dutzende Kilogramm an Gewicht und sei kaum medizinisch versorgt worden. All drei Geiseln seien die meiste Zeit in Tunneln in Chan Junis im Süden des Gazastreifens festgehalten worden, nur wenige hundert Meter von ihren Häusern im Kibbuz Nir Oz entfernt. Sie hätten oft Hunger gelitten, aber während der Gefangenschaft auch Arabisch gelernt.

14 weitere Entführte, darunter acht Tote, sollen in den kommenden zwei Wochen im Rahmen der ersten Phase des Deals freikommen. Weitere lebende Verschleppte sollen dann in einer zweiten Phase freikommen. Ob diese zweite Phase jedoch tatsächlich umgesetzt wird, ist derzeit noch völlig ungewiss.

Rubio: Die weiteren Stationen seiner Nahost-Reise

US-Außenminister Rubio wird derweil nach seinem am Morgen angesetzten Treffen mit Netanjahu laut Besuchsprogramm im weiteren Tagesverlauf auch seinen Kollegen Gideon Saar sowie Staatspräsident Izchak Herzog treffen. Er hatte vor Antritt seiner Reise die arabischen Staaten zu eigenen Vorschlägen bezüglich der Zukunft des Gazastreifens aufgefordert, nachdem US-Präsident Donald Trump mit seinem Plan zur dauerhaften Umsiedlung der rund zwei Millionen Bewohner in arabische Staaten für Unruhe gesorgt hatte.

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Nach Trumps Vorstellung soll der verwüstete Gazastreifen unter Kontrolle der USA in eine "Riviera des Nahen Ostens" verwandelt werden. Nach Israel wollte Rubio nach Saudi-Arabien sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen.

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:newstime vom 19. Februar 2025 | 19:55
Episode

:newstime vom 19. Februar 2025 | 19:55

  • 25:40 Min
  • Ab 12