Mehr Sozialabgaben wagen?
Rückendeckung für Habeck: Grüne verteidigen Vorstoß zu Kapitalerträgen
- Veröffentlicht: 15.01.2025
- 10:08 Uhr
- dpa
Müssen Aktienanleger künftig mehr Sozialbeiträge zahlen? Ein Vorschlag von Robert Habeck löst eine Wahlkampfdebatte aus. Die Grünen versuchen die nun wieder einzufangen - und verteidigen ihre Idee.
Das Wichtigste in Kürze
Grünen-Kanzlerkandidat Habeck hatte zuletzt mit einem Vorstoß zu Kapitalerträgen für Aufruhr gesorgt.
Der Vizekanzler stieß eine Debatte zur Finanzierung der Sozialversicherung aus Kapitalerträgen an.
Trotz der Kritik aus den Reihen der Oppositionsparteien kam von der Grünen-Fraktionschefin Dröge jetzt Rückendeckung.
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge hat erneut den umstrittenen Vorschlag ihrer Partei verteidigt, zur Finanzierung der Sozialversicherung auch Kapitalerträge heranzuziehen. Wer genug Geld habe, um es für sich arbeiten zu lassen, könne auch zur Finanzierung des Gesundheitssystems beitragen, sagte Dröge im Deutschlandfunk.
"Ich finde das gerecht, und ich finde, über solche Fragen müssen wir reden, sonst zahlen die Kosten die anderen." Sie kritisierte eine Verzerrung der Debatte. "Wir reden nämlich immer über diejenigen, die nicht gemeint sind, um die zu schützen, die Millionen haben und die dann am Ende nichts beitragen sollen."
Kritik von der Jungen Liberalen
Die Vorsitzende der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann, kritisierte dagegen, dass Habeck offensichtlich nicht wisse, wer in Aktien anlege. Das seien häufig junge Menschen, die auf ihre Löhne bereits Steuern und Abgaben gezahlt hätten, sagte sie in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.
Der Vorschlag von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck, Einkünfte aus Kapitalerträgen zur Finanzierung der Krankenversicherung einzubeziehen, hatte teils harsche Reaktionen hervorgerufen. CSU und FDP warnten vor einem Griff in die Taschen der Menschen, auch von SPD und AfD kam Kritik.