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"Gegen die Interessen der Arbeitswelt"

Rückkehr von Syrern nach Assad-Sturz: Verdi warnt vor Folgen für deutsche Wirtschaft

  • Aktualisiert: 11.12.2024
  • 09:38 Uhr
  • Michael Reimers

Bei der Diskussion um die Rückführung von geflüchteten Syrer:innen mahnt die Gewerkschaft Verdi, die Interessen und Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft zu bedenken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Verdi-Chef Frank Werneke warnt davor, syrische Geflüchtete in großem Stil aus Deutschland zurückzuführen.

  • Rückführungen seien "gegen die Interessen der Arbeitswelt, zumindest in Teilen in Deutschland".

  • Viele Syrer:innen seien auf dem deutschen Arbeitsmarkt "integriert und etabliert und auch wichtig für uns".

Die Gewerkschaft Verdi hat nach dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad in Syrien vor Rückführungen von Syrer:innen aus Deutschland in großem Stil gewarnt. Wie Verdi-Chef Frank Werneke in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur sagte, seien große Rückführungen "gegen die Interessen der Menschen und übrigens auch gegen die Interessen der Arbeitswelt, zumindest in Teilen in Deutschland".

Er rate "sehr dazu, dass mit einem kühlen Kopf an die Situation herangegangen wird", so der Verdi-Vorsitzende. "Viele sind hier auf dem Arbeitsmarkt integriert und etabliert und auch wichtig für uns." Syrer:innen arbeiteten in Deutschland etwa im Versandhandel, im Bereich der Zustellung oder in der Pflege. Viele seien Verdi-Mitglieder geworden.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Verdi appelliert an Bundesregierung, Umsicht wahlten zu lassen

Die Bundesregierung und die Europäische Union forderte Werneke dazu auf, die Lage in dem von Instabilität bedrohten langjährigen Bürgerkriegsland genau zu verfolgen. Bei der Bildung einer Übergangsregierung müssten die Volks- und Religionsgruppen berücksichtigt werden. "Möglichst demokratische Verhältnisse" müssten organisiert werden, so der Verdi-Chef. "Das ist ja auch für die vielen Menschen, die in Deutschland als Geflüchtete sind, wesentlich für die weitere Perspektive."

Aus eigenen Gesprächen in den vergangenen Tagen kenne er unterschiedliche Reaktionen von Syrer:innen in Deutschland. Sie beobachteten die Lage in Syrien genau und freuten sich in der Regel sehr über Assads Sturz, so Werneke. "Viele überlegen auch, ob und wann sie nach Syrien zurückgehen." Jedoch sei zunächst für alle wichtig, was in dem Land nun überhaupt geschehe.

Verdi will in Syrien freie Gewerkschaft aufbauen

Auch die Gewerkschaften spielen Werneke zufolge beim Aufbau demokratischer Verhältnisse in Syrien eine wichtige Rolle. "Es gibt seit vielen, vielen Jahrzehnten keine freien Gewerkschaften mehr in Syrien." Diese gehörten aber zu einem demokratischen Staat. "Deshalb sehe ich es als unsere Aufgabe, zusammen mit den internationalen Gewerkschaftsdachverbänden, in denen wir Mitglied sind, dort freie Gewerkschaften aufzubauen, vielleicht auch Mitbestimmung zu etablieren." In Deutschland sind die Gewerkschaften über das Grundrecht der Koalitionsfreiheit im Grundgesetz verankert.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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