Moskau schickt Marine nach Havanna
Russische Kriegsschiffe vor Kuba: Moskau lässt die Muskeln in der Karibik spielen
- Aktualisiert: 13.06.2024
- 17:35 Uhr
- dpa
Drei russische Marineschiffe und ein Atom-U-Boot werden in Kuba feierlich begrüßt. Das soll nur ein ganz normaler Hafenbesuch sein. Die US-Regierung beobachtet aber sehr genau.
Russische Marineschiffe sind offiziell zu einem Hafenbesuch in Kubas Hauptstadt Havanna eingetroffen. 21 Salven wurden bei der Ankunft der Fregatte "Admiral Gorschkow" vor der Küste des Karibikstaates abgefeuert.
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Russische Marine nur 170 Kilometer vor den USA
Russland schickt Teile seiner Marine nach Kuba. Besonders brisant, wenn man bedenkt, dass die Hauptstadt der Karibikinsel, Havanna, lediglich 170 Kilometer von Key West im US-Bundesstaat Florida entfernt liegt.
Grund für den Besuch von 12. bis 17. Juni ist nach Angaben der kubanischen Regierung die historische Freundschaft zwischen den beiden Staaten. US-Medien schrieben allerdings, Russland plane Militärübungen in der Karibik. In Havanna wurden auch ein russischer Öltanker und ein Bergungsschlepper erwartet. Keines der Schiffe soll laut den offiziellen Angaben Atomwaffen an Bord haben.
US-Regierung schaut genau hin, was auf Kuba vor sich geht
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte auf seinem Flug zum G7-Gipfel in Italien, Einsätze der russischen Marine vor Kuba seien schon in der Vergangenheit zu beobachten gewesen. Er betonte aber, die US-Regierung beobachte diese sehr genau: "Wir werden sehen, wie sich das Ganze in den nächsten Tagen entwickelt." Es sei auch davon auszugehen, dass Russland das in Zukunft wiederholen werde.
Die US-Marine soll insgesamt drei Zerstörer, ein Schiff der Küstenwache und ein Seeüberwachungsflugzeug zur Beobachtung der russischen Schiffe eingesetzt haben. Es gebe zwar Bestandteile der aktuellen Übung, die sich von früheren unterscheiden, sagte Sullivan. Aber dass Russland mit einigen seiner Marineeinheiten einen Hafenbesuch in Havanna mache, passiere nicht zum ersten Mal.
Lawrow propagiert Freundschaft zwischen Russland und Kuba
Außenminister Sergej Lawrow traf sich gleichzeitig am Mittwoch in Moskau mit seinem kubanischen Kollegen Bruno Rodríguez. "Wir sind uns einig über den ausgezeichneten Zustand der Beziehungen zwischen Kuba und Russland und die erzielte Stärkung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit der Umsetzung von Projekten in verschiedenen Sektoren", so Rodríguez.
Beim G7-Gipfel in Italien, der an diesem Donnerstag beginnt und an dem US-Präsident Joe Biden teilnimmt, steht Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ganz oben auf der Tagesordnung.