Putin warnt USA
Russland kündigt internationalen Atomteststopp-Vertrag
- Veröffentlicht: 19.10.2023
- 09:54 Uhr
- Damian Rausch
Die USA haben der Ukraine ATACMS-Rakten geliefert. Kremlchef Putin warf den USA daraufhin vor, mit der Lieferung eine "zusätzliche Bedrohung" zu schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
ATACMS-Raketen haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern.
Kiew hatte am Dienstag (17. Oktober) bestätigt, die Raketen eingesetzt zu haben.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte an, dass Moskau die westlichen Grenzen des Landes wegen der Bedrohungslage verstärken werde.
Putin hält sich nicht mehr an internationale Sicherheitsabkommen
Die USA sehen die Lieferung als wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte an, dass Moskau die westlichen Grenzen des Landes wegen der Bedrohungslage durch die Raketen verstärken werde. Er befürchtet, dass Kiew mit den US-Raketen dank deren hoher Reichweite auch Ziele im russischen Hinterland treffen könnte.
In dem Konflikt mit den USA macht Russland nun erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor gut 30 Jahren auch wieder den Weg für den Test von Atomwaffen frei. Damit steigt das Land aus einem weiteren internationalen Sicherheitsvertrag aus. Russland will nach offiziellen Angaben Nuklearwaffen künftig aber nur dann testen, wenn dies auch die USA täten.
Zivilisten zahlen hohen Preis
In der Ukraine kamen derweil erneut zahlreiche Menschen durch russische Angriffe ums Leben. Bei Raketenbeschuss in der Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine starben nach örtlichen Behördenangaben mindestens fünf Menschen.
Im benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk kam eine Frau bei einem russischen Raketenschlag ums Leben. Vier weitere Menschen wurden verletzt. Mindestens acht Häuser wurden dabei beschädigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland auf der Plattform X Terror und Krieg gegen die Zivilbevölkerung vor.
Die russische Luftabwehr habe insgesamt 28 Drohnen abgefangen und zerstört, teilte das Moskauer Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen (18. Oktober) mit. Wie mehrere ukrainische Medien berichten, hat der Kiewer Geheimdienst SBU in der Nacht ein russisches Militärlager im Gebiet Kursk in der Nähe des Militärflughafens Chalino mit Drohnen angegriffen. Es habe 18 Einschläge gegeben. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa