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Extreme Temperaturen von über 50 Grad

Saudi-Arabien bestätigt: Über 1.300 Hitzetote bei Pilgerfahrt Hadsch

  • Aktualisiert: 24.06.2024
  • 12:18 Uhr
  • Franziska Hursach
Der Hadsch ist eine der größten religiösen Versammlungen der Welt.
Der Hadsch ist eine der größten religiösen Versammlungen der Welt.© Rafiq Maqbool/AP/dpa

Die islamische Pilgerfahrt Hadsch in Saudi-Arabien ist zu Ende. Die traurige Bilanz: Rund 1.300 Menschen wegen der extrem hohen Temperaturen gestorben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der islamischen Hadsch-Pilgerfahrt in Saudi-Arabien sind 1.301 Menschen ums Leben gekommen.

  • Die Pilger:innen hatten lange Strecken ungeschützt in der Hitze bei extremen Temperaturen von teils über 50 Grad zurückgelegt.

  • Mehr als 80 Prozent der Todesopfer seien Menschen gewesen, die keine offizielle Pilgerlizenz erworben hatten und somit keinen Zugang zu gekühlten Ruheräumen hatten.

Bei der islamischen Hadsch-Pilgerfahrt in Saudi-Arabien starben insgesamt 1.301 Menschen aufgrund der extremen Hitze. Das hat der saudische Gesundheitsminister Fahad bin Abdurrahman Al-Dschaladschel im staatlichen Fernsehen bekannt gegeben.

Großteil der Toten nicht offiziell registrierte Pilger

Die amtliche saudi-arabische Nachrichtenagentur berichtete, dass es sich bei mehr als 80 Prozent der Todesopfer um nicht offiziell registrierte Pilger:innen handelte. Diese hätten demnach "lange Strecken unter direkter Sonneneinstrahlung" und ohne ausreichenden Schutz zurücklegen müssen.

Im Video: Hadsch - Mehr als 1.000 Hitzetote bei Pilgerfahrt nach Mekka?

Laut arabischen Diplomaten stammten 658 der Toten aus Ägypten, 630 von ihnen seien nicht offiziell registriert gewesen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

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Kein Zutritt zu gekühlten Räumen

Nicht offiziell registrierte Pilger:innen haben keine Pilgerlizenz und somit keinen Zutritt zu gekühlten Räumen. Diese Ruhezonen waren von den Behörden für die 1,8 Millionen zugelassenen Gläubigen eingerichtet worden, um sich von den stundenlangen Fußmärschen und Gebeten unter freiem Himmel zu erholen.

Anfang der Woche waren in Mekka Temperaturen von rund 50 Grad gemessen worden.
Anfang der Woche waren in Mekka Temperaturen von rund 50 Grad gemessen worden.© Rafiq Maqbool/AP/dpa

Somit seien Pilger:innen ohne Lizenz den Temperaturen von teilweise über 51 Grad besonders stark ausgesetzt gewesen. Hinzu kam, dass die saudischen Behörden hart gegen Menschen ohne Genehmigungen vorgehen und dieses Jahr Zehntausende von ihnen ausgewiesen habe. Vielen gelang es dennoch, heilige Stätten in und um Mekka zu erreichen, einige waren ausschließlich zu Fuß unterwegs.

Das fünftägige Großereignis in Saudi-Arabien gehört zu den fünf Säulen des Islam. Die Pilgerfahrt soll von jedem gesunden Gläubigen, der es sich leisten kann, mindestens einmal im Leben unternommen werden. Viele Muslim:innen nehmen aus finanziellen Gründen ohne die offizielle Pilger-Lizenz am Hadsch teil und werden nicht von den saudischen Behörden registriert.

Todesfälle sind bei der Hadsch-Pilgerfahrt keine Seltenheit. Immer wieder kam es in der Vergangenheit auch zu Massenpaniken und Viruserkrankungen. Die diesjährige Zahl der Todesopfer war jedoch ungewöhnlich hoch.

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