Russischer Angriffskrieg
Selenskyj dankt Scholz in Davos für Hilfe bei Flugabwehr
- Aktualisiert: 21.01.2025
- 21:15 Uhr
- dpa
Deutschland ist nach den USA wichtigster Unterstützer der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Invasion. Präsident Selenskyj dankt dafür Kanzler Scholz in der Schweiz.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die Waffenhilfe im russischen Angriffskrieg gedankt. Die Ukraine schätze Deutschlands Führung bei der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und den bedeutenden Beitrag beim Schutz Tausender Menschenleben, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit.
Er habe beim Wirtschaftsforum in Davos in der Schweiz mit Scholz über die Unterstützung für die Ukraine und bei der Koordinierung der Anstrengungen für einen gerechten Frieden gesprochen. Details nannte er nicht.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Deutschland gilt nach den USA als wichtigster Unterstützer des Landes.
Selenskyj setzt auf Trumps Friedensanstrengungen
Selenskyj erhofft sich vom neuen US-Präsidenten Donald Trump Hilfe zu einem gerechten Ende des russischen Angriffskrieges. "Trump hat mir gesagt und es öffentlich wiederholt, dass er alles tun wird, um den Krieg in diesem Jahr zu beenden. Und ich habe ihm gesagt, dass wir dabei seine Partner sind", sagte Selenskyj beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Wichtiger als ein rasches Ende sei aber ein nachhaltiges Ende. "Wir wollen den Krieg in diesem Jahr beenden, aber nicht nur mit dem Wort schnell, sondern gerecht, zuallererst auf tragfähige Art, dass Ukrainer nach Hause zurückkehren können, dass sie in Sicherheit leben und arbeiten können", sagte Selenskyj.
Selenskyj hofft beim Umgang mit Trump auf Hilfe der EU
In Trumps Umgebung gebe es aber laute Stimmen, die Falschinformationen oder russische Positionen verbreiteten, warnte er. Dort brauche die Ukraine europäische Hilfe. "Für uns ist es wichtig, dass Europa laut wird, dass es mehr Stimmen um Trump gibt, damit er die Details und Risiken klar versteht", sagte der ukrainische Staatschef.
Der neue US-Präsident hat vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus angekündigt, den mittlerweile fast drei Jahre dauernden Krieg zu beenden. Dabei sind Trumps genaue Vorstellungen noch unklar. Russland, das sich militärisch auf der Siegerstraße sieht, will nur eine faktische Unterwerfung des Nachbarlandes akzeptieren.
Selenskyj rief Europa zu einer gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik gegenüber der russischen Bedrohung auf. Wenn dafür Verteidigungsausgaben von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung nötig seien, "dann ist das so", sagte er. Je einiger und stärker Europa sei, desto mehr werde es auch von den USA als wichtiger Partner ernst genommen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa