Anzeige
15 Jahre Streaming-König 

Spotify in roten Zahlen - Preiserhöhungen sollen Abhilfe schaffen

  • Veröffentlicht: 05.10.2023
  • 14:45 Uhr
  • Stefan Kendzia
Der Musikdienst Spotify hat mit seinem Streaming-Modell die Branche verändert. Trotzdem steckt der Anbieter nach wie vor in den roten Zahlen.
Der Musikdienst Spotify hat mit seinem Streaming-Modell die Branche verändert. Trotzdem steckt der Anbieter nach wie vor in den roten Zahlen.© Fabian Sommer/dpa

Der Streaming-König Spotify feiert 15. Geburtstag, hat mit seinen Ideen die gesamte Branche verändert und steckt trotzdem nach wie vor in den roten Zahlen. Eine allgemeine Preiserhöhung, die auch deutsche Kunden betrifft, soll jetzt die Wende bringen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • 15 Jahre Spotify - der Streaming-König hat mit seinen Ideen die gesamte Musikbranche verändert.

  • Trotz seiner Platzhirsch-Position steckt der Streaming-Anbieter nach wie vor in den roten Zahlen.

  • Eine allgemeine Preiserhöhung, die auch deutsche Kunden betrifft, soll jetzt die Wende bringen.

Die Musikbranche ist seit Spotify nicht mehr die, wie sie einst war: Als der europäische Dienst vor 15 Jahren an den Start ging, war nicht klar, dass er die Musiklandschaft nachhaltig verändern könnte. Inzwischen kann sich die Nummer eins des Musikstreamings über mehr als 550 Millionen Nutzer:innen freuen - das ändert nichts an den roten Zahlen, an denen Spotify knabbert. Eine Preiserhöhung für alle soll jetzt alles verändern.

Im Video: Angriff auf Tiktok - Spotify ändert Design

Angriff auf Tiktok: Spotify ändert Design

Spotifys Plan: Von der Gratis-Version zum Premium-Abo

Als vor 15 Jahren Spotify mit der Idee auf den Markt platzte, sein gesamtes Musik-Angebot entweder für eine monatliche Gebühr in Höhe eines Download-Albums nutzen zu können oder mit Einschränkungen oder Werbeeinspielungen sogar kostenlos, bescherte das dem Anbieter ungläubige Blicke. Gefahr drohte zunächst nicht, denn Spotify kam in Europa Ende 2010 gerade einmal auf sieben Millionen Nutzer. Stein des Anstoßes war seit Beginn die Gratis-Version des Dienstes. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) beklagten sich Musiker, dass oft gestreamte Songs nur winzige Beträge abwarfen. Die Industrie befürchtete, dass ein kostenloses Angebot Musik in den Augen der Menschen entwerten würde.

Spotifys Mitgründer und Chef Daniel Ek sah das anders: Die Gratis-Version diente als Vorstufe zu einem Premium-Abo, so seine Meinung. Immerhin: Von den derzeit 551 Millionen Spotify-Nutzern konnten zur Jahresmitte rund 220 Millionen als zahlende Kunden verzeichnet werden. Hört sich nach viel an. Ist es aber nicht, wenn man bedenkt, dass Spotify einen Großteil der Musik-Erlöse - rund 70 Prozent - direkt an die Branche weiterreicht. Unterm Strich bedeutet das, dass Spotify alle Kosten mit weniger als einem Drittel der Erlöse bezahlen muss.

Anzeige
Anzeige

302 Millionen Euro Verlust allein im vergangenen Quartal

Zunächst sollten alle Arten von Audioinhalten auf Spotify für mehr Einnahmen sorgen. Nach einer Investition von hunderten Millionen Dollar in den Ausbau der Plattform mit Firmenkäufen sowie exklusiven Deals mit Prominenten wie Prinz Harry und Meghan Markle sind die roten Zahlen immer noch nicht verschwunden - allein im vergangenen Quartal musste ein Verlust von 302 Millionen Euro verzeichnet werden. Die riesige Investition muss sich also erst noch bewähren. Derweil will Spotify sein Geschäft mit Hörbüchern ausbauen und mit Preiserhöhungen mehr Geld verdienen.

Einzelabos kosten nun einen Euro mehr - statt bisher 9,99 steigen sie auf 10,99 Euro. Das Duo-Abonnement für bis zu zwei Konten kostet laut "Spiegel" künftig 14,99 Euro statt bisher 12,99 Euro. Der Preis für Premium Family für Neukunden steigt von 14,99 € auf 17,99 € im Monat. Und das an Schüler und Studenten gerichtete Abomodell Student kostet jetzt 5,99 Euro statt 4,99 Euro. Bestandskunden bleiben von den Preiserhöhungen noch für eine überschaubare Zeit verschont, müssen dem erhöhten Preis allerdings bis Ende 2023 zustimmen. Sonst kündigt nicht der Kunde sein Premium-Abo, sondern Spotify.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Black Friday: Vorsicht vor Cyberverbrechern

Black Friday: Vorsicht vor Cyberverbrechern

  • Video
  • 01:33 Min
  • Ab 12