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Zermatt von Außenwelt abgeschnitten

Suche hält an: Drei Vermisste nach Unwettern in der Schweiz

  • Aktualisiert: 22.06.2024
  • 10:14 Uhr
  • Kira Born
Schweiz, Vissoie: Bagger arbeiten im Val d'Anniviers am Ufer des Hochwasser führenden Flusses Navisence in der Nähe des Alpiq-Wasserkraftwerks. In den Kantonen Graubünden und Wallis kam es infolge von Unwettern zu Überschwemmungen und Erdrutschen. 
Schweiz, Vissoie: Bagger arbeiten im Val d'Anniviers am Ufer des Hochwasser führenden Flusses Navisence in der Nähe des Alpiq-Wasserkraftwerks. In den Kantonen Graubünden und Wallis kam es infolge von Unwettern zu Überschwemmungen und Erdrutschen. © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Gewitter, Hochwasser und Bergstürze haben am Freitag insbesondere den Süden und Südosten der Schweiz verwüstet. Noch immer werden drei Menschen vermisst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag kam es in den Schweizer Kantonen Graubünden und Wallis zu schweren Gewittern, die zu Hochwasser und einem Bergsturz führten.

  • Im Schweizer Kanton Graubünden werden nach schweren Unwettern immer noch drei Menschen vermisst.

  • Die Lage in den betroffenen Gebieten ist weiterhin angespannt.

Nach schweren Unwettern sind im Schweizer Kanton Graubünden im Südosten des Landes vier Menschen verschüttet worden. Eine Frau habe am Morgen aus einem Schuttkegel beim Ort Lostallo nördlich des Comer Sees lebend gerettet werden können, berichtete die Kantonspolizei am Samstag (22. Juni).

Der Touristenort Zermatt am Matterhorn war wegen Hochwassergefahr seit Freitagmittag von der Außenwelt abgeschnitten. Nach den anderen drei Vermissten werde noch gesucht, wie die Deutsche Presse-Agentur meldet.

Ausnahmezustand im Kanton Graubünden nach schweren Unwettern

Über der Region, die im Südosten der Schweiz an Italien und Österreich grenzt, gingen schwere Gewitter nieder. Es gab heftige Niederschläge, Hochwasser und einen Bergsturz, wie die Kantonspolizei angab. Infolge des Bergsturzes kam es ebenfalls zu Überflutungen. "Mehrere Flüsse traten aus ihrem Bett heraus", gaben die Behörden am Freitag (21. Juni) an. 

Betroffen war vor allem das Tal Misox südlich des San-Bernardino-Passes an der italienischen Grenze. Dort seien mehrere Dutzend Menschen vorsorglich aus ihren Häusern gebracht worden. Straßen waren überschwemmt. Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten, und rief die Bevölkerung auf, sich von den Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Ein Autobahnstück an der Grenze zu Italien musste wegen eines Erdrutsches gesperrt werden.

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Eine gute Nachricht: Eine verschüttete Frau konnte im Misox, einem Kreis in der Regio Moesa, gefunden werden. Sie wurde im Anschluss in eine Klinik in Lugano gebracht, wie die Behörden am Samstagmorgen in einer Pressekonferenz bekannt gaben. Die Kantonspolizei gehe davon aus, dass die weiteren Vermissten in einem Ortsteil der Gemeinde Lostallo verschüttet worden sind. Dort werde unter anderem mit Drohnen und Helikoptern nach den Opfern des Unwetters gesucht.

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Lage nach Unwettern im Kanton Wallis ebenfalls kritisch

In Zermatt im Kanton Wallis war die Lage ebenfalls angespannt. In dem Touristenort am Matterhorn waren am Freitag (21. Juni) zwei Flüsse über die Ufer getreten. Die Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt blieb wegen der Hochwassergefahr vorerst weiter gesperrt, wie die Matterhorn-Gotthard-Bahn mitteilte. Auch die Straße in den Ort war gesperrt. Bürgermeisterin Romy Biner-Hauser versicherte im Schweizer Rundfunk, dass alle Feriengäste in Sicherheit seien. Wer nicht an oder abreisen könne, erhalte eine Unterkunft.

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Wegen der Gefahrenlage mussten im Kanton Wallis im Süden der Schweiz insgesamt 230 Menschen evakuiert werden, wie die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, Marie-Claude Noth-Ecoeur, der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Unwetterlage auch in anderen Teilen der Schweiz und an der deutschen Grenze kritisch

Schon Anfang Juni war die Schweiz von Hochwasser betroffen, allerdings in anderen Regionen. Unter anderem trat der Bodensee im Norden des Landes über die Ufer, es wurden Stege für die Anwohner:innen angelegt. Dort gilt laut staatlichem Naturgefahrenportal an diesem Wochenende erneut die Warnstufe 4 von 5: Sie bedeutet große Hochwassergefahr.

Dieselbe Stufe gilt im Kanton Wallis von der Einmündung des Flusses Lonza in die Rhone bis zum Einfluss der Rhone in den Genfersee.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • t-online: "Schweiz: Vermisste nach Bergsturz - Retter melden Erfolg"
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