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Kosten-Explosion befürchtet

Eskalation in Trumps Handelskrieg: Tesla schickt Brandbrief an US-Regierung

  • Veröffentlicht: 14.03.2025
  • 11:03 Uhr
  • Angela Kolbe
US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weißen Haus in Washington, D.C. Nach dem Aussetzen der US-Waffenhilfe bombardiert Russland die Ukraine schwer. Trump hat für Putins hartes Vorgehen jedoch Verständnis.
US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weißen Haus in Washington, D.C. Nach dem Aussetzen der US-Waffenhilfe bombardiert Russland die Ukraine schwer. Trump hat für Putins hartes Vorgehen jedoch Verständnis. © REUTERS

US-Präsident Donald Trump drohte zuletzt zahlreichen Nationen mit amerikanischen Strafzöllen. Elektroauto-Bauer Tesla richtet nun warnende Worte an die US-Regierung.

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Inhalt

In einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer warnte Tesla vor möglichen negativen Folgen amerikanischer Strafzölle für das Unternehmen. So sei das US-Unternehmen bei Handelskriegen schnell von den Gegenmaßnahmen anderer Länder betroffen. Zudem gab Tesla zu bedenken, dass einige Bauteile und Rohstoffe – auch bei der Produktion innerhalb den USA – zwangsläufig aus dem Ausland bezogen werden müssten. "Handelsaktionen sollten nicht (und müssen nicht) im Konflikt mit dem Ziel stehen, die einheimische Produktion auszubauen und zu unterstützen", hieß es in dem Schreiben weiter. Mehr zum Inhalt des Briefes im Clip:

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Tesla schreibt Brandbrief an US-Regierung

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Verfasser des Briefs bangen vor Musks Reaktion

Wie die "Financial Times" unter Berufung auf einen Beteiligten berichtet, sei der Brief ohne Unterschrift abgeschickt worden, "weil niemand bei dem Unternehmen dafür gefeuert werden wollte, ihn abgeschickt zu haben". Niemand Geringeres als Elon Musk, Trumps enger Vertrauter und Leiter seiner Abteilung für Regierungseffizienz, ist Mitbegründer und CEO für Tesla. In den vergangenen Wochen stand das Duo vor allem aufgrund von rapiden und umstrittenen Stellenstreichungen bei Regierungsbehörden in der Kritik. Die Tesla-Angestellten, die den Brief verfasst haben, scheinen mit einer ähnlich rabiaten Reaktion auf das Schreiben gerechnet zu haben.

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Immer weniger Käufer: Tesla-Aktie ist gesunken

Zuletzt zeigten die Absatzzahlen, dass Tesla zumindest in Deutschland immer weniger Käufer findet. Wie der rbb berichtet, verließen zuletzt immer weniger mit dem Kassenschlager Model Y beladene LKWs die Tesla Gigafactory in Grünheide, Brandenburg. Innerhalb der Bundesrepublik gingen die Verkaufszahlen des Modells im Februar um 76 Prozent im Jahresvergleich zurück.

In China verzeichnete das Unternehmen ein Minus von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in Schweden 42 Prozent, in Norwegen und Dänemark jeweils 48 Prozent, in Frankreich 45 Prozent, in Italien 55 Prozent und in Portugal 53 Prozent.

Laut Wirtschaftswissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer ein hausgemachtes Problem: "Der Einbruch bei Tesla, der ist dramatisch und er hat einen Hauptgrund. Und dieser Hauptgrund ist Elon Musk. Elon Musk ist zur unerwünschten Person geworden – in Europa, in Deutschland, in China. Er ist dafür verantwortlich, dass Tesla heute so schlecht steht." Die Tesla-Aktie ist zuletzt um mehr als 15 Prozent gefallen – und hat damit Kursgewinne nach der US-Präsidentschaftswahl im November wieder eingebüßt.

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Immer mehr Autobauer fürchten Trumps Handelskrieg

Kein guter Zeitpunkt für den Autobauer, im sich neben einem angekratzten Image auch Sorgen um "Rache-Zölle" aus Kanada, China, der EU und Co. machen zu müssen. Wie im Brief geschildert, sei die Wettbewerbsposition im Markt ohnehin geschwächt. Nun drohen Trumps verhängte Zusatzzölle einen regelrechten Handelskrieg zu manifestieren. Kanada und die Europäische Union kündigten bereits Gegenreaktionen aus. Neben mehreren Produktionsstandorten in den Vereinigten Staaten und der Gigafactory im brandenburgischen Grünheide betreibt Tesla auch eine Fabrik zur Endmontage in den Niederlanden und eine weitere Gigafactory in China. Gegen die Volksrepublik verhängte Trump ebenfalls Zölle.

So trat am 4. März ein Zusatzzoll von weiteren zehn Prozent auf alle Importe aus China in Kraft. Nur einen Monat zuvor war bereits ein Zusatzzoll von 10 Prozent verhängt worden, womit chinesische Waren bei der Einfuhr in die USA mit einem Gesamtzusatzzoll von 20 Prozent belegt werden. Peking antwortete prompt mit Gegenmaßnahmen und verhängte Zusatzzölle – zunächst in Höhe von bis zu 15 Prozent auf US-Agrarprodukte. Inwiefern sich Trumps Zollkrieg in den kommenden Monaten zuspitzt, bleibt abzuwarten.

Zu Teslas Brandbrief haben sich bisher weder Musk noch Trump geäußert. Es ist nicht das erste Schreiben dieser Art, das das Büro des Handelsbeauftragten erreichte. So äußerte laut "Tagesschau" auch die Handelsgruppe "Autos Drive America", die große ausländische Automobilhersteller wie Toyota, Volkswagen, BMW, Honda und Hyundai vertritt, ihre Bedenken im Zusammenhang mit dem aktuell herrschenden Zoll-Chaos.

  • Verwendete Quellen:
  • Material der dpa
  • rbb24: "Tesla-Absatz sinkt, Ärger auf Elon Musk wächst"
  • Tagesschau: "Tesla warnt US-Regierung vor Zöllen"
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:newstime vom 14. März 2025 |  08:25
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