Außenminister Lawrow äußert sich
Trump und der Ukraine-Krieg: Signale aus Russland machen wenig Hoffnung auf Frieden
- Aktualisiert: 15.11.2024
- 10:10 Uhr
Die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine durch die Bemühungen von Donald Trump scheint zu schwinden. Jüngste Aussagen aus Russland deuten darauf hin, dass Moskau nicht bereit ist, in Verhandlungen Kompromisse einzugehen.
Das Wichtigste in Kürze
Russland zeigt kaum Bereitschaft zu Kompromissen im Ukraine-Konflikt und fordert eine vollständige Kapitulation.
Innerhalb des Kremls gibt es widersprüchliche Signale die Verhandlungsbereitschaft betreffend.
Die zukünftige US-Politik unter Donald Trump bleibt unklar, doch Russland versucht bereits jetzt, die Bedingungen für Verhandlungen zu beeinflussen.
Das russische Verteidigungsministerium signalisiert kaum Bereitschaft zu Kompromissen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Davon berichtet ntv. Außenminister Sergej Lawrow erklärte über das russische Nachrichtenportal TASS, dass Vorschläge zur Konflikteinfrierung lediglich "die gleichen Minsker Vereinbarungen in einem neuen Paket - und sogar noch schlechter" seien. Die Außenministeriumssprecherin Sacharowa sagte kürzlich zudem, dass "Frieden" nur erreicht werden könne, wenn der Westen aufhöre, der Ukraine militärische Unterstützung zu gewähren.
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Verwirrende Signale aus dem Kreml
Diese Aussagen zeigen, dass Russland wohl nicht daran interessiert ist, seinen Ansatz oder seine Forderungen zu mildern. Laut Institut für Kriegsstudien (ISW) zielt Russland weiterhin auf eine vollständige Kapitulation der Ukraine ab.
Obwohl Lawrows Aussagen einen harten Kurs signalisieren, gibt es auch andere Stimmen aus dem Kreml. Putins Sprecher Peskow betonte die Gesprächsbereitschaft Russlands, was zeigt, dass die russische Führung möglicherweise unterschiedliche Strategien verfolgt. Rainer Munz, Reporter für ntv in Moskau, erklärte: "Von daher ist das, was Lawrow geäußert hat, Teil des Pokers, der vor den Verhandlungen stattfindet." Russland ziele laut Munz vielleicht darauf ab, völkerrechtlich verbindliche Absprachen über die besetzten ukrainischen Gebiete zu treffen. Zudem könnte Moskau auch wegen kommender wirtschaftlicher Schwierigkeiten durch die hohe Inflation und hohe Militärausgaben ein Interesse an Verhandlungen haben.
Was kann Trump ausrichten?
Mit der Einführung von Donald Trump als US-Präsident im Januar ändert sich die politische Landschaft. Das ISW hebt hervor, dass Russland versucht, die Bedingungen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine im Vorfeld der Amtseinführung Trumps zu diktieren. Dabei bleibt unklar, welche Pläne Trump tatsächlich verfolgt. Berichte deuten darauf hin, dass die Trump-Administration einen Friedensbeauftragten für die Ukraine ernennen könnte. Lawrows und Sacharowas Aussagen lassen vermuten, dass Putin erwartet, dass Trump sich den Interessen des Kremls beugen wird. Das ISW schreibt: "Der Kreml scheint auch nicht bereit zu sein, der künftigen Trump-Regierung mehr Zugeständnisse zu machen als der derzeitigen Regierung."
- Verwendete Quellen:
- Russisches Nachrichtenportal TASS
- Institut für Kriegsstudien (ISW)