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Rassismus-Vorwürfe

Trump unter Beschuss: Neffe behauptet, Ex-Präsident habe das N-Wort genutzt

  • Aktualisiert: 26.07.2024
  • 09:20 Uhr
  • Lisa Apfel

Donald Trump kandidiert für eine zweite Amtszeit als US-Präsident. Die aktuellen Aussagen seines Neffen über einstige rassistische Äußerungen kommen da denkbar ungelegen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump tut derzeit alles, um noch einmal Präsident der USA zu werden.

  • Währenddessen veröffentlicht sein Neffe Fred Trump III ein Buch, das den Republikaner mal wieder mit Rassismusvorwürfen konfrontiert.

  • So erinnert sich Trump III daran, dass sein Onkel einst wegen eines kaputten Autos das N-Wort benutzte.

Der Trump-Clan ist eigentlich bekannt dafür, fest zu ihrem Patriarchen Donald zu stehen – bis auf einige wenige Ausreißer. Zu denen zählt der Neffe des Ex-Präsidenten, Fred C. Trump III. Dessen neues Buch "All in the Family: The Trumps and How We Got This Way", das am kommenden Dienstag (30. Juli) in den USA erscheint, dürfte nicht zum Lieblings-Schmöker seines Onkels werden.

Auto-Schaden soll Ex-Präsidenten zu N-Wort bewogen haben

Denn in dem Werk veröffentlicht Trump III brisante Erinnerungen. So soll Donald Trump zu Beginn seiner New Yorker Immobilienkarriere ein Schaden an seinem geliebten Auto, ein weißes Cadillac Eldorado Cabriolet, wütend haben werden lassen - so wütend, dass er das N-Wort benutzt haben soll. Das berichtet der britische "Guardian", dem laut Eigenaussage das Buch vorab vorlag.

"Ich erinnere mich, dass er angewidert sagte: 'Nigger'. Seht, was die Nigger getan haben", zitiert der "Guardian" die Passage aus Fred C. Trumps Buch. 

Ihm zufolge hat der spätere US-Präsident ihm gezeigt, dass in einem einziehbaren Stoffverdeck des Autos  "eine riesige Lücke, mindestens zwei Fuß lang [und] eine weitere, kürzere Lücke daneben" klaffte. 

Sein Onkel, so schreibt er, habe nicht gesehen, wer sein Auto beschädigt habe. Stattdessen "sah er den Schaden und ging dann direkt dorthin, wohin die Gedanken der Menschen manchmal gehen, wenn sie mit einem neuen Affront konfrontiert werden. Über die Rassenschranke hinweg".

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Rassismus-Vorwürfe gegen Trump halten sich hartnäckig

Rassismusvorwürfe sind für Donald Trump allerdings kein Novum. Dem Bericht zufolge hält sich hartnäckig ein Gerücht, nach dem es ein Video geben soll, auf dem Trump während seiner Zeit bei der NBC-Fernsehshow "The Apprentice" das N-Wort benutzt - die angeblichen Aufnahmen sind bisher jedoch nicht aufgetaucht.

Doch nur auf Gerüchten basieren die Vorwürfe nicht. Seit seiner republikanischen Nominierung für das Präsidentenamt im Jahr 2016, in den vier Jahren im Weißen Haus wie auch in seiner erneuten Präsidentschaftskampagne, habe sich Trump wiederholt rassistisch geäußert, so der "Guardian". Der ehemalige US-Präsident wasche seine Hände aber stets in Unschuld und weise Vorwürfe dieser Art vehement zurück.

Doch was denkt Trump III nun: War sein Onkel Donald ein Rassist? Bei der Beantwortung dieser Frage hält der 61-Jährige sich vage:

Sein Onkel habe das N-Wort zu einer Zeit benutzt, in der "die Leute alle möglichen groben, gedankenlosen und vorurteilsbehafteten Dinge sagten", betont der Trump-Neffe und fügt hinzu: "Vielleicht war damals jeder in Queens ein Rassist."

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Mary Trump

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Rassismus? Trumps machten schon in den 1970ern Schlagzeilen

1973 wurden Fred Trump Sr., Donald Trump und das Unternehmen Trump laut dem "Guardian"-Bericht allerdings vom US-Justizministerium wegen Rassendiskriminierung in New Yorker Wohnsiedlungen verklagt. Dies sei eine "schmerzhafte Zeit für das Unternehmen und somit auch für Donald" gewesen. Es sei schlechte Publicity gewesen und "das 'R'-Wort - rassistisch - wurde in Umlauf gebracht." Die Trumps reichten damals Gegenklage ein und der Fall wurde "ohne Schuldeingeständnis" beigelegt, wie Donald Trump sagt.

Trump III schildert zudem einen Vorfall aus seiner Kindheit, bei dem drei "hart aussehende schwarze Kinder" sein Fahrrad gestohlen haben sollen, und sagt, sein Onkel Donald habe verlangt, dass eines der Kinder "bestraft" und eingesperrt wird.

Dann zitiert er laut dem "Guardian" eine weitere Aussage Donald Trumps aus dem Jahr 1989, die sein Wahlkampfteam wahrscheinlich eher ungern in der Öffentlichkeit aufflammen sehen würde: Damals habe der heute 78-Jährige "ganzseitige Anzeigen in den Zeitungen von New York City" geschaltet und eine "harte [eigentlich sogar die Todesstrafe] für die Central Park Five" gefordert. Dabei handelte es sich um schwarze Teenager, die wegen der Vergewaltigung einer weißen Frau zu Unrecht inhaftiert worden waren. "Ich konnte nicht sagen, dass ich überrascht war", schreibt Trump III. "Plötzlich war ich wieder … in Queens."

Auch Trump-Nichte teilt gegen Onkel aus

Fred C. Trump III  - ein erfolgreicher New Yorker Immobilienmanager außerhalb der Trump-Firma - ist aber nicht das erste Familienmitglied, das solches Insider-Wissen über Donald Trump veröffentlicht.

2020 kam der Bestseller seiner Schwester Mary Trump, "Too Much and Never Enough" auf den Markt.

In der Werbung für dieses Buch sagte sie laut dem "Guardian", ihr Onkel sei "eindeutig rassistisch" gewesen, und fügte hinzu, sie habe gehört, wie er sich rassistisch geäußert habe, "und ich glaube nicht, dass das irgendjemanden überraschen sollte, wenn man bedenkt, wie ausgeprägt rassistisch er heute ist". Ein weiteres Buch von Mary Trump soll in diesem Jahr veröffentlicht werden.

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  • Verwendete Quellen:
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