In Talkrunde
Überraschendes Lob bei Maischberger: FDP-Vize Kubicki schätzt Linken-Frontfrau Reichinnek
- Veröffentlicht: 09.04.2025
- 13:37 Uhr
- Benedikt Rammer
In der Talkrunde von Sandra Maischberger überraschte FDP-Politiker Wolfgang Kubicki mit lobenden Worten für die Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek. Trotz kontroverser Diskussionen zeigte sich gegenseitiger Respekt zwischen den Parteien.
Das Wichtigste in Kürze
Wolfgang Kubicki lobt die Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek bei Maischberger.
Diskussionen über den Handelskonflikt und politische Differenzen dominieren die Talkrunde.
Trotz Kontroversen zeigen sich Respekt und Gemeinsamkeiten zwischen FDP und Linken.
Die ARD-Talkrunde von Sandra Maischberger am Dienstagabend (8. April) fokussierte sich auf den durch die USA ausgelösten Handelskonflikt. Die Gäste äußerten ihre Fassungslosigkeit über den Zollkrieg, den Donald Trump weltweit entfesselt hat. Gordon Repinski von "Politico" kritisierte Trumps Vorstellung, dass Europa amerikanische Autos kaufen würde, die vier Tonnen wiegen und 20 Liter Benzin verbrauchen. Anja Kohl, ARD-Börsenexpertin, wies auf die drastischen Folgen der US-Politik hin, die die Börsenkurse stark beeinflusst und Lebensversicherungen in Deutschland erheblich belastet.
Kubicki und Reichinnek zunächst im Schlagabtausch
Auch innerhalb Deutschlands beeinflusst das weltpolitische Umfeld die Tagespolitik. Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek äußerte ihren Wunsch nach einer stabilen Regierung in Berlin, selbst unter einem CDU-Kanzler. Sie kritisierte Trumps planloses Handeln und sprach sich gegen Vergeltungszölle aus, befürwortete jedoch eine Digitalsteuer für amerikanische Firmen in Europa. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki widersprach und argumentierte, dass eine Digitalsteuer Produkte nur verteuern würde. Ein Schlagabtausch über Themen wie Entwicklungshilfe und Kinderarmut entbrannte zwischen Kubicki und Reichinnek, den Moderatorin Maischberger schließlich mit der Frage "Wer von Ihnen redet eigentlich schneller?" beendete.
Trotz der Kontroversen zeigte sich Kubicki beeindruckt von Reichinneks offener Art und lobte die Linke als authentische Partei, da sie anders als die SPD, angesichts der Unions-AfD-Abstimmung über die Asyl-Wende, nicht nach einer Regierungsbeteiligung mit Merz gestrebt habe. Kubicki bemerkte, dass er Reichinnek möge, weil sie "frei von der Leber weg" spreche. Reichinnek wies zunächst darauf hin, dass die Linke nicht nach einer Regierungsbeteiligung unter CDU-Chef Friedrich Merz gestrebt habe, da es einen Unvereinbarkeitsbeschluss der Union mit den Linken gab. Dennoch attestierte sie Kubicki immerhin: "Ich respektiere ihn."
Überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Linke und AfD
Interessanterweise zeigten sich kuriose Gemeinsamkeiten zwischen FDP und Linken beim Schnelldurchlauf von Fragen: Beide Parteien sprachen sich gegen die Wehrpflicht, gegen deutsche Friedenstruppen in der Ukraine und gegen einen AfD-Abgeordneten als Bundestagsvizepräsident aus.
Roland Kaiser zeigt sich hoffnungsvoll
Für den Mittwochmittag (9. April) wird eine Pressekonferenz in Berlin erwartet, bei der eine Einigung der Koalition von Union und SPD verkündet werden soll. Diskussionen über Steuerentlastungen und eine mögliche Vermögenssteuer stehen im Raum. Der Schlagersänger Roland Kaiser, SPD-Mitglied und quasi Schlussgast der Sendung, äußerte sich ebenfalls zur aktuellen politischen Lage. Gefragt nach einer möglichen Vermögenssteuer erklärte Kaiser seine Bereitschaft, "meinen Beitrag zu leisten". Er beschrieb Friedrich Merz als "freundlich und kompetent" und zeigte sich optimistisch, dass eine Zusammenarbeit zwischen Merz und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil "die Blauen schwächen und für alle gut" sei.
- Verwendete Quellen:
- Sandra Maischberger: Ausgabe vom 8. April