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Lage in der Ukraine

Selenskyj will grünes Licht für Angriffe auf russische Flugplätze

  • Aktualisiert: 02.09.2024
  • 12:29 Uhr
  • Michael Reimers

Die schweren Luftangriffe auf die Ukraine können laut Einschätzung Selenskyjs nur mit Gegenangriffen auf russisches Gebiet eingedämmt werden. Doch dafür braucht er die Erlaubnis seiner westlichen Verbündeten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine will Russland mit Angriffen auf Flugplätze in die Schranken weisen.

  • Doch dazu benötigt das Land die Langstreckenwaffen seiner Unterstützer, deren Einsatz auf russischem Gebiet bisher aus Sorge vor einer weiteren Eskalation verboten ist.

  • Mit eigenen Kampfdrohen greift die Ukraine deshalb russische Industrieanlagen an - und hofft weiter auf eine Genehmigung für den Einsatz von Raketen mit hoher Reichweite.

Nach den jüngsten russischen Luftangriffen gegen ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Appell an den Westen zur Freigabe von Angriffen weit im russischen Hinterland erneuert. Die russischen Luftangriffe könnten nur mit Angriffen gegen die russischen Militärflugplätze tief auf russischem Staatsgebiet "und die Logistik des russischen Terrors" unterbunden werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Zu diesem Zweck führe eine ukrainische Delegation Gespräche mit den Verantwortlichen in Washington. Nach ukrainischen Medienberichten wurde der amerikanischen Seite sogar eine Liste mit den potenziellen Zielen dieser ukrainischen Angriffe mit Langstreckenwaffen aus amerikanischer oder anderer westlicher Produktion überreicht.

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Selenskyj: Bevölkerung umfassend schützen

"Die Säuberung des ukrainischen Luftraums von russischen Lenkbomben ist ein wichtiger Schritt, um Russland zu zwingen, ein Ende des Krieges und einen gerechten Frieden anzustreben", sagte Selenskyj. Allein in Charkiw starben nach jüngsten ukrainischen Angaben sechs Menschen, weitere 99 Menschen wurden bei dem russischen Luftangriff verletzt, der ein mehrstöckiges Wohngebäude traf. "Und das ist nur in Charkiw, und dies ist nur ein Tag der russischen Angriffe", betonte Selenskyj.

"Ich appelliere an die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland: Wir müssen in der Lage sein, die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung wirklich und umfassend zu schützen", sagte Selenskyj weiter. "Wir brauchen Langstreckengenehmigungen, und wir brauchen Ihre Langstreckengeschosse und -raketen." 

Im Video: "Haftbefehl in der Mongolei: Droht Putin am Dienstag die Festnahme?"

Die westlichen Partner haben der Ukraine bisher die Erlaubnis verweigert, mit den gelieferten schweren Waffen Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. Das ukrainische Militär ist daher darauf angewiesen, diese Ziele mit Kampfdrohnen aus eigener Produktion anzugreifen. 

Massiver ukrainischer Drohnenangriff trifft Moskau

Nach russischen Angaben hat die Ukraine am Sonntag (1. September) mit Drohnen eine Raffinerie in Moskau und zwei Kraftwerke getroffen. In der Raffinerie Kapotnja im Südosten der Hauptstadt brach ein Brand aus, den die Feuerwehr in die höchste Schwierigkeitsstufe einordnete, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. 

Offiziell bestätigt wurden Angriffe auf ein Kraftwerk am südlichen Stadtrand von Moskau sowie auf ein Kraftwerk im Gebiet Twer etwa 100 Kilometer nordöstlich der Metropole. 

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, nachts seien 158 ukrainische Drohnen über 15 verschiedenen russischen Regionen abgefangen worden. Die Zahl ist nicht unabhängig überprüfbar, es ist aber die höchste bislang gemeldete Zahl für einen ukrainischen Drohnenangriff.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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