Kriegsverluste
Ukraine-Krieg: 180.000 getötete russische Soldaten
- Veröffentlicht: 23.01.2023
- 13:46 Uhr
- Clarissa Yigit
Wird Deutschland weich? Wie der norwegische General Eirik Kristoffersen erklärt, seien im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf beiden Seiten große Verluste verzeichnet worden. Norwegen fordert daher, dass der Ukraine Kampfpanzer geliefert werden. Deutschland hält sich immer noch zurück.
Das Wichtigste in Kürze
Laut norwegischer Schätzungen seien bisher rund 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden.
Norwegen schätzt zudem, dass es bisher rund 100.000 tote oder verwundete ukrainische Soldaten gegeben habe.
Der norwegische General Eirik Kristoffersen fordert daher eine Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verzeichnet enorme Verluste auf beiden Seiten. So seien nach norwegischen Schätzungen bisher fast 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden.
Dennoch sei Russland in der Lage, diesen Krieg "ziemlich lange fortzusetzen", wie der norwegische Generalstabschef Eirik Kristoffersen am Sonntag (22. Januar) in einem Interview mit dem norwegischen Sender "TV2" verdeutlichte. Hierbei verwies er auf Moskaus Mobilisierungs- und Waffenproduktionskapazitäten.
Russland meldete 6.000 getötete Soldaten
Diese hohe Zahl der Opfer bestätigte Ende Dezember auch der ukrainische Generalstab, wie NTV berichtet. Hier sei von 100.000 russischen "Verlusten" die Rede gewesen. So sprach damals das ukrainische Militär in einer Mitteilung, dass 100.400 russische Soldaten "eliminiert" worden seien, schreibt NTV weiter. Dies kann bedeuten, dass die Soldaten entweder getötet oder so schwer verletzt wurden, dass sie aus dem Kriegsdienst ausscheiden mussten.
Russland selbst gab rund 6.000 getötete Soldaten in den eigenen Reihen an. Unabhängige russische Medien hingegen berichten von mehr als 10.000 russischen Gefallenen, die namentlich identifiziert wurden.
Wie sieht es auf ukrainischer Seite aus?
Auf Seiten der ukrainischen Streitkräfte gab es vermutlich mehr als 100.000 tote oder verwundete Soldaten, so Kristoffersen. Außerdem seien bisher rund 30.000 ukrainische Zivilisten getötet worden. Genauere Erläuterungen zu den Zahlen nannte der General nicht.
Auf Grund der prekären Lage fordere der norwegische General die rasche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine. Dies hat Deutschland bisher abgelehnt.
Wie geht es weiter?
Auch bei der Ukraine-Konferenz im rheinland-pfälzischen Ramstein hatte sich Deutschland am Freitag (20. Januar) noch nicht für die Lieferung von Kampfpanzern ins Kriegsgebiet entschieden und erteilte auch noch keine Liefererlaubnis an andere Länder für die in Deutschland produzierten Panzer, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
„Wir wurden bisher nicht gefragt und (...) wenn wir gefragt würden, würden wir dem nicht im Wege stehen", äußerte sich allerdings die Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland, Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), am Sonntagabend gegenüber dem französischen Sender LCI. Damit würde sich Deutschland nicht gegen die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern aus anderen Ländern in die Ukraine stellen. Noch ist allerdings unklar, ob Baerbock tatsächlich eine final abgestimmte Position der Bundesregierung vertreten habe, schreibt die dpa weiter.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa