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Ewigkeitschemikalie PFOS

Umweltskandal: Greenpeace weist krebserregende Chemikalie im Rhein nach

  • Veröffentlicht: 15.01.2025
  • 14:23 Uhr
  • Clarissa Yigit
Alle Wasserproben, die im August und Oktober 2024 aus dem Rhein entnommen wurden, weisen bis zum Sechsfachen des zulässigen Umweltgrenzwertes der Ewigkeitschemikalie PFOS auf. (Symbolbild)
Alle Wasserproben, die im August und Oktober 2024 aus dem Rhein entnommen wurden, weisen bis zum Sechsfachen des zulässigen Umweltgrenzwertes der Ewigkeitschemikalie PFOS auf. (Symbolbild)© engel.ac - stock.adobe.com

Die Umweltorganisation Greenpeace analysierte im vergangenen Jahr einige Wasserproben des Rheins. Dabei fanden die Umweltschützer:innen stark erhöhte Werte der Ewigkeitschemikalie PFOS.

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Inhalt

  • PFAS und PFOS
  • Herstellung in Deutschland seit 2015 verboten

Die Umweltorganisation Greenpeace meldet eine hohe Konzentration einer krebserregenden Substanz im Rhein.

Demnach haben die Umweltschützer:innen insgesamt acht Wasserproben im August und Oktober des vergangenen Jahres an unterschiedlichen Stellen in Düsseldorf, Dormagen, Leverkusen, Dinslaken, Duisburg und Krefeld aus dem Fluss entnommen.

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Laut Greenpeace übersteigen die Werte der gesundheitsgefährdenden Ewigkeitschemikalie Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) den zulässigen Umweltgrenzwert von 0,65 Nanogramm pro Liter um das Sechsfache.

Auf eine Anfrage des WDR bestätigt das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), dass hohe Konzentrationen der Chemikalie in Gewässern immer wieder gemessen werden. Offenbar wollte das LANUV aber die konkreten Messergebnisse von Greenpeace nicht kommentieren.

PFAS und PFOS

PFAS sind per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz schreibt, umfasst diese Stoffgruppe mehr als 10.000 verschiedene Stoffe - unter anderem auch PFOS.

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Diese "bleiben in der Umwelt und reichern sich in der Nahrungskette an", so Greenpeace. Viele dieser Stoffe - einige sind krebserregend, beeinflussen das Hormonsystem und schädigen die Fortpflanzung - bleiben lange im Körper des Menschen.

Insbesondere bei der Aufbereitung von Trinkwasser stellt PFAS eine Gefahr für dessen Qualität dar. Demnach sei ein Herausfiltern dieser Ewigkeitschemikalien aus dem Wasser oder den Böden äußerst schwierig. Nur mit hohem technischen Aufwand ließe sich dies bewerkstelligen.

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Herstellung in Deutschland seit 2015 verboten

Seit dem Jahr 2009 darf PFOS in der EU nur noch eingeschränkt verwendet werden. In Deutschland selbst ist die Produktion seit dem Jahr 2015 offiziell eingestellt worden. Seither werden nur noch Lagerbestände der Substanz verarbeitet - beispielsweise in Schaum für Feuerlöscher.

Es ist ein Skandal, dass wir ein Jahrzehnt nach dem Ende der Produktion in Deutschland derart hohe PFOS-Werte messen.

Julios Kontchu, Ökotoxikologe bei Greenpeace

"Es ist ein Skandal, dass wir ein Jahrzehnt nach dem Ende der Produktion in Deutschland derart hohe PFOS-Werte messen. Jetzt müssen die zuständigen Landesämter in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg die PFOS-Quellen finden und entschärfen", empört sich Julios Kontchu, Ökotoxikologe bei Greenpeace, auf der Internetseite der Umweltorganisation.

Greenpeace wurde im Jahr 1971 in Kanada gegründet und ist eine der größten und bekanntesten Umweltschutzorganisationen der Welt. Oftmals sind die Aktionen von Greenpeace, mit denen die Umweltschützer:innen auf Umweltverschmutzungen aufmerksam machen wollen, nicht nur medienwirksam, sondern gefährden in manchen Fällen das Leben der Beteiligten.

  • Verwendete Quellen:
  • WDR: "Greenpeace findet hohe Werte von krebserregendem Stoff im Rhein"
  • Greenpeace: "Greenpeace warnt: Die Konzentration der Ewigkeitschemikalie PFOS im Rhein überschreitet Grenzwerte"
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