Ex-Präsident rudert zurück
"Unglaublich gutes Verhältnis zu Puerto Rico": Trump will von rassistischen Beleidigungen nichts wissen
- Aktualisiert: 31.10.2024
- 16:43 Uhr
- Stefan Kendzia
Der US-Wahlkampf geht in die letzte Runde - am 5. November wird gewählt. Noch kurz vor Ende des Stimmenkampfs gibt es schlechte Presse für die Republikaner: Der Komiker Tony Hinchcliffe soll während einer Trump-Wahlkampfveranstaltung in New York die Insel Puerto Rico und sein Volk aufs Übelste rassistisch beleidigt haben.
Ein bekanntes Muster bei Populist:innen: Erst angreifen und beleidigen, dann alles abstreiten und die Opferrolle einnehmen. Genau das ist eben nach einer US-Wahlkampfveranstaltung geschehen: Ein Komiker zieht über Puerto Rico her - der Präsidentschaftskandidat Trump indes will diesen Mann überhaupt nicht kennen oder seine Aussagen gehört haben. Im Gegenteil. Trump spricht von seinem unglaublichen Verhältnis zur Insel und seiner Bevölkerung.
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Puerto Ricaner können wahlentscheidend sein
Puerto Rico ist eine "Müllinsel, die im Ozean treibt". Eine Aussage, die einen sprachlos macht. Getätigt vom Komiker Tony Hinchcliffe während einer Trump-Wahlkampfveranstaltung in New York (27. Oktober). Der Zeitpunkt für derartige Beleidigungen ist sicher nicht schlau gewählt. Denn es bleiben nur noch wenige Tage bis zur Wahl (5. November). Und die Puerto Ricaner können in den sogenannten Swing States durchaus wahlentscheidend sein, wie NTV berichtet.
Trump kennt Komiker Hinchcliffe angeblich nicht
Wie Trump auf diese Beleidigung in New York reagiert hat, ist nicht bekannt. Seine Reaktion darauf wenige Tage später umso mehr: "Ich weiß nicht, ob es eine große Sache ist oder nicht, aber ich möchte nicht, dass jemand böse oder dumme Witze macht", sagte Trump. "Wahrscheinlich hätte er nicht dort sein sollen, ja."
Kurz vor dieser Aussage bestritt Trump sogar, Hinchcliffe überhaupt zu kennen: "Jemand sagte, es gäbe einen Komiker, der Witze über Puerto Rico oder so gemacht hat. Und ich habe keine Ahnung, wer er ist - ich habe ihn nie gesehen, nie von ihm gehört. Und ich will auch nichts von ihm hören. Aber ich habe keine Ahnung."
Trump werde vom puerto-ricanischen Volk geliebt
Anscheinend ist es Trump nicht besonders angenehm, was da auf seiner Wahlkampfveranstaltung gesagt wurde. Schließlich zählt auch für ihn jede Stimme. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Trump gebetsmühlenartig davon spricht, mehr für Puerto Rico getan zu haben als jeder andere zuvor.
Mehr noch: Er spricht davon, dass er von der Bevölkerung geradezu geliebt werde: "Jedes Mal, wenn ich rausgehe, sehe ich jemanden aus Puerto Rico, sie umarmen und küssen mich." Er fügte hinzu: "Ich habe ein unglaublich gutes Verhältnis zu Puerto Rico und dem puerto-ricanischen Volk."
Trump macht aus einem Rassismus-Eklat ein "absolutes Fest der Liebe"
Damit aber nicht genug. Trump wäre nicht Trump, wenn er den Rassismus-Eklat im Madison Square Garden nicht noch mehr umdeuten würde. Laut Deutscher Nachrichten-Agentur (dpa) spricht er über die in die Kritik geratene Kundgebung sogar als Liebesfest: "Es war wie ein Fest der Liebe, ein absolutes Fest der Liebe, und es war mir eine Ehre, ein Teil davon zu sein", sagte der Republikaner bei einer Rede in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. Im Madison Square Garden habe es schon viele politische Events gegeben. Ein so schönes Ereignis habe es dort aber "noch nie" gegeben, sagte Trump.
Übrigens hatte Trump den Begriff "Liebesfest" schon einmal in einem anderen Zusammenhang verwendet, nämlich nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa