Angst vor neuen Protesten
Unruhen in Frankreich: Sorge um Auswirkung auf Tourismus
- Veröffentlicht: 06.07.2023
- 21:58 Uhr
- Nelly Grassinger
Nach den jüngsten Ausschreitungen warnt die französische Tourismus-Ministerin davor, die Folgen der Krawalle für das Land zu unterschätzen.
Das Wichtigste in Kürze
Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel wird Frankreich von Protesten gegen Polizeigewalt erschüttert.
Die Tourismusbranche fürchtet bei anhaltenden Unruhen negative Auswirkungen auf die Attraktivität des Landes als Reiseziel.
Es sei wichtig, die Besucher:innen zu beruhigen.
Im Clip: Neue Nacht der Gewalt: Krisensitzung in Paris
Neue Nacht der Gewalt in Frankreich: Krisensitzung in Paris
Frankreich sorgt sich nach den jüngsten Ausschreitungen um die Auswirkungen auf den Tourismus im Land. Zwar erlebe Frankreich derzeit keine Stornierungs- oder Umbuchungswelle und keinen massiven Rückgang der Besucherzahlen, sagte Tourismus-Ministerin Olivia Grégoire am Donnerstag (6. Juli) in Paris. Dem französischen Tourismus gehe es gut und das Image von Frankreich als Reiseziel sei auf den wichtigsten internationalen Märkten im Großen und Ganzen intakt. Es sei wichtig, die Besucher:innen zu informieren und zu beruhigen.
Folgen der Unruhen nicht unterschätzen
"Die Unruhen haben die Begeisterung der französischen und ausländischen Touristen, in eines unserer zahlreichen französischen Reiseziele zu reisen, nicht beeinträchtigt", sagte die Ministerin. Die Auswirkungen der Unruhen auf das Image Frankreichs dürften jedoch nicht heruntergespielt werden. "Genau aus diesem Grund müssen wir gemeinsam mit den Akteuren der Tourismusbranche eine beruhigende und verbindliche Botschaft vermitteln, um unsere Attraktivität und das Image der hohen Qualität unserer Dienstleistungen bei den Touristen zu bewahren."
Die Ministerin hatte sich mit Vertreter:innen der Tourismusbranche beraten, um mit ihnen die Folgen tagelanger landesweiter schwerer Unruhen auf das internationale Image Frankreichs zu beraten. Grégoire legte Zahlen vor, wonach es nur in einigen großen Städten punktuell geringfügige Buchungsrückgänge gab.
Proteste gegen Polizeigewalt
Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel bei einer Verkehrskontrolle in der vergangenen Woche wurde Frankreich von schweren Krawallen und Protesten gegen Polizeigewalt erschüttert. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizist:innen und Randalierer:innen. Inzwischen haben die Unruhen nachgelassen. Die Sorge ist aber, dass sie zum Nationalfeiertag am 14. Juli wieder aufflammen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa