Angriffskrieg
US-Experten: Russisches Militär uneins über Winteroffensive gegen Ukraine
- Veröffentlicht: 21.12.2022
- 16:11 Uhr
- Clarissa Yigit
Ob und wann es zu einer russischen Winteroffensive kommen wird, ist bisher noch unklar. Die Ukraine warnt vor einem möglichen Angriff, die USA bezweifeln einen solchen.
Das Wichtigste in Kürze
Die USA bezweifeln eine Winteroffensive von Russland gegen die Ukraine.
Auf Seiten der Ukraine ist man dagegen skeptisch und warnt vor einem möglichem Angriff.
Russlands Präsident Wladimir Putin will bei einem Treffen Ziele der russischen Armee für 2023 festlegen
Der ukrainische Generalstab befürchte Anfang des kommenden Jahres eine neue russische Großoffensive. Das berichtet NTV. Washington halte allerdings dagegen und vertrete die Meinung, dass es durchaus auch kritische Stimmen im Kreml gebe.
Nach Einschätzung der USA sei die russische Führung gespalten, ob es eine mögliche Winteroffensive in der Ukraine geben wird. Es gebe zwar Stimmen aus der russischen Führung, die sich für weitere Offensiven gegen die Ukraine aussprechen. Allerdings mehren sich auch "ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit Russlands, solche Operationen tatsächlich umzusetzen“, wie ein Vertreter des US-Außenministeriums vor Journalisten äußerte.
Außerdem werde Wladimir Putin zunehmend auch von seinen eigenen Kämpfern kritisiert. So fehle es an Nahrung und guter Ausrüstung an der Front, wie "T-Online" berichtet. Die Zweifel in der russischen Armee würden immer größer. "Wo sind die Raketen, mit denen Putin geprahlt hat?", soll es in einem Telefonmitschnitt vom 8. November heißen.
Ukraine warnt vor Winteroffensive
Die Ukraine wiederum warnt vor einer möglichen Winteroffensive seitens des Kremls. Man befürchte, dass Russland versuchen könnte, erneut in die Hauptstadt Kiew vorzurücken, wenn die Böden gefroren sind. Auch ein erneuter Angriff von Belarus aus sei nicht auszuschließen.
Trotz des Winterwetters sehe die Ukraine aber "keine Absicht", bei der Rückeroberung von durch Russland besetzte Gebiete nachzulassen, erklärt ein Regierungsvertreter der USA, der nicht namentlich genannt werden möchte. "Ich denke, die Russen müssen das einkalkulieren.“ Die USA würden die Ukraine so gut es gehe mit Mitteln ausrüsten, um "sich effektiv gegen die russische Aggression zu verteidigen".
Putin will Ziele für 2023 abstecken
Russland musste in den letzten Monaten enorme militärische Rückschläge in Kauf nehmen, darunter der Rückzug aus der ostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes. Laut Kreml-Angaben beabsichtige der russische Präsident Putin, sich am Mittwoch (21. Dezember) mit Militärvertretern zu treffen, um mögliche Ziele seiner Armee für das Jahr 2023 zu besprechen.
- Verwendete Quellen: