Stimmungstest
US-Wahlkampf: Klarer Sieg für Präsident Biden bei Demokraten-Vorwahl in South Carolina
- Veröffentlicht: 04.02.2024
- 13:18 Uhr
- Lisa Apfel
Die erste offizielle Vorwahl der Demokraten geht für US-Präsident Biden wie zu erwarten siegreich aus. In South Carolina gewinnt er mit weit mehr als 90 Prozent der Stimmen.
Das Wichtigste in Kürze
Joe Biden hat im US-Bundesstaat South Carolina die erste Vorwahl der demokratischen Partei haushoch gewonnen.
Das dortige Votum gilt als Stimmungstest für Bidens Wahlkampfkampagne.
Biden gab sich nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses selbstbewusst und nutzte die Gunst der Stunde, um erneut gegen Donald Trump zu feuern.
US-Präsident Joe Biden hat die erste offizielle Vorwahl der Demokraten im Bundesstaat South Carolina wie erwartet ohne Probleme gewonnen.
Biden innerhalb der Demokraten konkurrenzlos
Kurz nach Schließung der Wahllokale am Samstagabend (3. Februar / Ortszeit) erklärten die großen Fernsehsender CNN, NBC, ABC und Fox News Biden in ihren Prognosen übereinstimmend zum klaren Sieger und sagten für ihn einen Stimmenanteil von mehr als 96 Prozent voraus. Neben ihm traten nur wenig prominente Parteikolleg:innen an. Biden will bei der Präsident:innenwahl im November für eine zweite Amtszeit kandidieren. Parteiintern hat er dabei keine ernst zu nehmende Konkurrenz.
Die Abstimmung in South Carolina galt aber als erster größerer Testlauf für seine Wahlkampagne, auch weil in dem konservativen Südstaat der USA viele Schwarze Wähler:innen leben, deren Stimmen für Bidens Kampagne landesweit von besonderer Bedeutung sind.
Biden will Donald Trump "erneut zum Verlierer machen"
Biden gab sich angesichts des Ausgangs der Vorwahl selbstbewusst und erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, er habe keinen Zweifel daran, dass die Menschen in South Carolina seine Kampagne auf den Pfad geführt hätten, "die Präsidentschaft erneut zu gewinnen - und Donald Trump erneut zu einem Verlierer zu machen".
Wer in den USA Präsidentschaftskandidat:in werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidat:innen dann offiziell gekürt. Die eigentliche Präsident:innenwahl steht Anfang November an.
Von den republikanischen Präsidentschaftsanwärter:innen sind nur noch der frühere US-Präsident Donald Trump und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, dabei. Trump dominiert das Rennen aber klar. Damit deutet derzeit alles auf eine Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Biden und Trump hin, die bei der jüngsten Präsident:innenwahl 2020 bereits gegeneinander angetreten waren.
Zuvor Wahl-Chaos in New Hampshire
Ende Januar war schon im Bundesstaat New Hampshire im Nordosten der USA über den Präsidentschaftskandidat:innen der Demokraten abgestimmt worden. Biden stand dort aber nicht auf dem Wahlzettel. Hintergrund ist ein parteiinterner Streit: Biden und die Demokratische Partei wollten den Auftakt der Vorwahlserie nach South Carolina verlegen: wegen der vielfältigeren Wählerschaft dort, um etwa den Stimmen von Schwarzen Wähler:innen mehr Gewicht zu geben. New Hampshire wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat aber nicht nehmen lassen und beharrte auf dem frühen Abstimmungstermin.
Biden gewann das Votum in New Hampshire am Ende trotzdem: aufgrund einer Option, die es Wähler:innen erlaubte, selbst einen Namen auf dem Wahlzettel einzutragen. Sein Erfolg war aber eher symbolischer Natur, denn die in dem Bundesstaat gesicherten Delegiertenstimmen werden beim Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer nicht berücksichtigt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa