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Reißende Fluten

Vorsicht beim Baden in Flüssen: Wie Strömungen zur tödlichen Gefahr werden

  • Veröffentlicht: 09.07.2024
  • 17:16 Uhr
  • Valentin Schrodin
Viele Menschen wissen nicht, wie gefährlich das Schwimmen in Flüssen sein kann.
Viele Menschen wissen nicht, wie gefährlich das Schwimmen in Flüssen sein kann.© Thomas Banneyer/dpa

Die nächste Hitzewelle rollt über das Land und die Menschen suchen Abkühlung am Wasser – egal ob stehend oder fließend. Doch die Wenigsten sind sich der Gefahren, die von Flüssen ausgehen, bewusst. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Flüssen zu schwimmen, kann sehr gefährlich sein - große Gefahr geht von nicht sichtbaren Unterströmungen aus.

  • Im letzten Jahr ertranken 135 Menschen in deutschen Flüssen.

  • Google Maps Rezension animieren zum Schwimmen in gefährlichen Bereichen von Flüssen.

Erst Ende Mai ist ein junges Elternpaar bei Düsseldorf im Rhein ertrunken. Nachdem die Frau wegen der starken Strömung die Kontrolle verloren hatte, versuchten ihr Mann und ein weiterer Angehöriger die Frau zu retten. Während sich der Angehörige aus eigener Kraft retten konnte, verlor auch der 34-jährige Familienvater die Kontrolle und wurde vom Fluss mitgerissen. Bis ins niederländische Millingen am Rhein, wo, eine Woche später, nur noch seine Leiche geborgen werden konnte.

Die junge Mutter konnte von Hilfskräften zwar aus den Fluten gerettet werden, verstarb aber kurz darauf im Krankenhaus. Besonders dramatisch ist das für die drei Kinder des Paares, die nicht nur Zeugen dieser Tragödie werden mussten, sondern nun auch Vollwaisen sind.

Im Video: DLRG rettete 2022 so viele Ertrinkende wie lange nicht

Doch das ist kein Einzelfall. So ertranken 2023 laut Statista 135 Menschen in deutschen Flüssen. Dabei unterschätzen viele die Gefahren, die von den Gewässern ausgehen.

Nicht zuletzt wegen zahlreicher Rezensionen auf Google Maps, die das Schwimmen an manchen Abschnitten sogar explizit empfehlen. So wie am Düsseldorfer Paradiesstrand oder dem Himmelgeisterstrand.

Im Interview mit dem WDR vergleicht Frank Zantis, Pressesprecher der DLRG Nordrhein, das Schwimmen in Flüssen wie dem Rhein mit dem Spazierengehen auf dem Seitenstreifen einer Autobahn.

Wie reagieren Städte und Google auf diese Gefahren?

Google sei auf Nachfrage des WDR vor allem wichtig, dass Google Maps frei von unangemessenen Inhalten und Spam bleibe. Man wolle sich den Eintrag zum Düsseldorfer Paradiesstrand jedoch nochmal explizit anschauen. Doch auch dann bleibe laut Frank Zantis fraglich, ob sich was an der Situation ändert: Denn eine Rezension ist genauso schnell geschrieben, wie sie gelöscht ist.

Anders reagiert die Stadt Duisburg. Während es in Deutschland kein generelles Schwimmverbot für Flüsse gibt, hat sie ein absolutes Badeverbot für den Rhein ausgesprochen. Dabei verweist die Stadt insbesondere auf die gefährlichen Unterströmungen, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind, oft durch vorbeifahrende Schiffe verursacht werden und dadurch enorme Kräfte entwickeln können. Eine Missachtung des Badeverbots kann mit einem Bußgeld im dreistelligen Bereich sanktioniert werden.

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Wie verhält man sich in einer Gefahrenlage richtig?

Sollte man im Wasser in eine Notlage geraten, ist das Wichtigste, Ruhe zu bewahren. Am besten lässt man sich mit der Strömung treiben und versucht durch Winken und Rufen auf sich aufmerksam zu machen. Um Kräfte zu schonen, sollte man sich auf dem Rücken, bei Wellengang auf dem Bauch, treiben lassen. 

:newstime

Beobachtet man eine Situation, in der eine Person in einem Fluss zu ertrinken droht, gilt es die folgenden Punkte zu beachten. Die eigene Sicherheit geht immer vor. Das heißt, man sollte sich nie selbst in Gefahr bringen, indem man auch ins Wasser geht.

Stattdessen sollte der Notruf über die 112 informiert werden. Dabei sind eine möglichst genaue Beschreibung des Unfallorts und die Richtung, in die das Opfer getrieben wird, die wichtigsten Informationen. Bis Hilfe eingetroffen ist, sollte man die verunglückte Person so genau wie möglich beobachten.

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