Anzeige
Überweisung auf ausländische Konten gefordert

Vorsicht, wenn Sie diesen Brief bekomme: Betrugsversuche mit Telefonsex-Schreiben

  • Aktualisiert: 17.01.2025
  • 16:16 Uhr
  • Clarissa Yigit
Wer ein fragwürdiges Mahnschreiben erhält, sollte nicht sofort zahlen. (Symbolbild)
Wer ein fragwürdiges Mahnschreiben erhält, sollte nicht sofort zahlen. (Symbolbild)© patrickjohn71 - stock.adobe.com

Achtung bei Mahnungen für angeblichen Telefonsex. Hierbei handelt es sich in der Regel um dreiste Abzocke. Meist haben diese dubiosen Firmen ihren Sitz auch noch im Ausland.

Anzeige

Inhalt

Laut einem Bericht des "Weser-Kuriers" haben Betrüger:innen in Bremen einen alten Trick aufgegriffen, um unbescholtenen Bürger:innen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Anzeige
Anzeige
Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Das fordern die Betrüger:innen

Demnach erhielt ein Leser der Zeitung ein vermeintliches Mahnschreiben der Firma Tecom mit der Aufforderung, 140 Euro auf ein tschechisches Konto zu überweisen.

Laut dem "Weser-Kurier" habe es sich in dem Telefongespräch um einen "Service für besondere sexuelle Ansprüche" gehandelt. Neben dem Rechnungsbetrag seien auch Datum und Uhrzeit des vermeintlichen Gesprächs vermerkt gewesen, was das Schreiben täuschend echt wirken ließ. Allerdings habe dieser Anruf nie stattgefunden.

"Zu diesem Vorfall haben wir sechs Anzeigen", bestätigt die Pressesprecherin der Polizei Bremen, Nastasja-Klara Nadolska, gegenüber dem Weser-Kurier. Allerdings gebe es noch keine Hinweise, dass sich die Masche in der Stadt weiter verbreitet habe oder bereits unschuldige Bürger:innen in die Betrugsfalle getappt seien. Jedoch ist aus Erfahrungen der vergangenen Jahre davon auszugehen, dass es noch weitere Leidtragende geben könne.

Anzeige
Anzeige

Bei diesen Absendern ist Vorsicht geboten

Wie das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) berichtet, ist bei Absendern von Tecom, Tework oder Allround Vorsicht geboten. Demnach geben die vermeintlichen Unternehmen an, ihren Firmensitz in Tschechien zu haben (beispielsweise Tework oder Allround). Betroffene werden daher aufgefordert, angebliche Rechnungen oder Mahnungen auf ein Konto in Tschechien zu überweisen.

Auch in Schleswig-Holstein waren solche dubiosen Rechnungen und Mahnschreiben im Umlauf, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein schreibt. Hier nutzten die Betrüger:innen Firmennamen wie Novacall, Arvex, Mexcom, Kawora, Werso, Telstar, Telpay oder Madaco . Die vermeintliche Zahlung für Telefonsex sollte entweder in bar, per Einschreiben an eine Postfach-Adresse in Tschechien oder per SEPA-Überweisung auf ein tschechisches Konto transferiert werden.

Oftmals geben die Betrügerfirmen bei den Betrugsschreiben den Betreff "Service für Erwachsene", "Telefonsexdienstleistung" oder "Service für besondere sexuelle Ansprüche" an.

So können sich Verbraucher:innen schützen

Meist sehen die Briefe auf den ersten Blick echt aus. Dennoch sollten Betroffene, die solch ein mysteriöses Schreiben im Briefkasten vorfinden, nicht überstürzt handeln oder sich von den Mahnungen einschüchtern lassen. "Prüfen Sie das Schreiben auf Plausibilität und Echtheit", empfiehlt Nadolska.

So erkennt man unseriöse Mahnungen und Rechnungen beispielsweise an allgemein gehaltenen Formulierungen wie "Sehr geehrte(r) Telefonanschlussinhaber(in)", schreibt die EVZ. Zudem fehlt meist eine vollständige Absenderadresse des Unternehmens. Auch kommt es vor, dass die Empfängerdaten falsch geschrieben sind.

Wer zudem solch ein Gespräch niemals geführt hat, sollte keinesfalls die Rechnung oder Mahnung bezahlen. Nadolska betont: "Überweisen Sie auf keinen Fall Geld auf Konten im Ausland."

Anzeige
Anzeige

Bei Zahlung: Geld meist futsch

Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, der Forderung fristgerecht zu widersprechen. Bei einem schriftlichen Widerspruch sollten Geschädigte allerdings so wenig wie möglich von ihren persönlichen Daten preisgeben, schreibt die EVZ. Wenn die Betrügerfirma beispielsweise noch nicht über die Postadresse des Betroffenen verfügt, sollte diese auch nicht angegeben werden.

Wer dennoch der Zahlungsaufforderung nachgekommen ist und das Geld ins Ausland überwiesen hat, könne zwar versuchen, schriftlich eine Rückzahlung anzufordern oder die Zahlung bei der Hausbank zu stoppen, aber: "Es ist anzumerken, dass die Erfolgsaussichten sehr gering sind und Betroffene selten ihr Geld zurückbekommen", so die Pressesprecherin.

Betroffene, die sich unsicher sind, können sich zudem von der Verbraucherzentrale beraten lassen oder im Internet nach Warnungen anderer Betroffener recherchieren.

Auch eine Strafanzeige bei der Polizei sollte gestellt werden

  • Verwendete Quellen:
  • VZ Schleswig-Holstein: "Dubiose Mahnungen aus Tschechien für angeblichen Telefonsex"
  • EVZ: "Tecom, Tework, Allround: Telefonsex-Falle aus Tschechien: "
Alle aktuellen :newstime-Sendungen finden Sie kostenlos auf Joyn
:newstime vom 17. Januar 2025 | 19:45
Episode

:newstime vom 17. Januar 2025 | 19:45

  • 25:42 Min
  • Ab 12
Mehr News