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Es brodelt noch

Vulkan-Forschung: Magmakammer in der Eifel entdeckt

  • Veröffentlicht: 14.01.2025
  • 13:16 Uhr
  • Joachim Vonderthann

11.000 Jahre liegt der letzte Vulkanausbruch in Deutschland schon zurück. Jetzt haben Forschende Hinweise, dass es unter der Eifel immer noch brodelt.

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Unter der Eifel gibt es heiße Magma

Vor etwa 11.000 Jahren fand der letzte Vulkanausbruch in Deutschland statt, doch die Überreste des Ulmener Maar in der Eifel bergen noch immer Geheimnisse. Wissenschaftler:innen des Karlsruher Instituts für Technologie haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass sich unter diesem Kratersee - er liegt bei Ulmen in Rheinland-Pfalz - noch immer heiße Magma befindet. Diese Entdeckung lässt darauf schließen, dass der Vulkanismus in der Region trotz des langen Zeitraums seit dem letzten Ausbruch nicht vollständig erloschen ist.

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Messungen aus den 80er Jahren

In den 1980er-Jahren führten Forscher seismische Messungen durch, um den Untergrund der Eifel besser zu verstehen. Diese Daten nutzten die Wissenschaftler um Joachim Ritter, Geophysiker am Karlsruher Institut, für ihre aktuelle Untersuchung. "Man hat lange Linien vermessen, und entlang dieser Linien sind dann Lastwagen mit großen Vibratoren gefahren", sagt Ritter dem SWR. "Die haben den Boden angeregt, ähnlich wie ein Mini-Erdbeben. Und dann hat man geschaut, wie sich diese Signale im Erdinneren ausbreiten." Diese Methode zeigte, dass sich flüssiges Gestein und Gase unter Ulmen befinden.

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Ein großer Ausbruch ist nicht zu erwarten

Obwohl die Vorstellung von Magma unter der Eifel beunruhigend erscheinen mag, gibt es keinen Anlass zur Panik. Laut Ritter kann das Magma "unter Umständen schon Tausende Jahre dort liegen, und es kann jetzt nochmal Tausende Jahre dauern, bis davon etwas an die Erdoberfläche kommt". Auch wenn es zu einem Ausbruch kommen sollte, erwarten die Forscher:innen nur ein kleineres Szenario, wie die Entstehung eines Schlackenkegels, also eines kleinen Berges. "Und das wäre auch erstmal überhaupt nichts Gefährliches. Das wäre eher etwas Spektakuläres, würde ich sagen."

Der Vulkanismus in der Eifel bietet eine besondere Gelegenheit für die Forschung, da er innerhalb einer kontinentalen Platte und nicht an einem Plattenrand entstanden ist. Dies ermöglicht direkte Untersuchungen vor Ort. Zudem ist das Vulkangebiet geologisch gesehen noch sehr jung - "geologisch gesehen, sozusagen ein Wimpernschlag", erklärt Ritter.

Schwache Erdbeben führen zu Magmakammern

Zwar war die Magmakammer bei Ulmen bislang unbekannt. Doch schon 2020 entdeckte das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam Hinweise auf Magmakammern in der Region. Die Forschenden hatten das an schwachen Erdbeben festgemacht, die sie gemessen hatten. Diese Entdeckungen führten zur Installation neuer Erdbebenmessstationen durch das Landesamt für Geologie. "Die Überwachung wird immer besser", so Sabine Kummer vom Geopark Vulkaneifel. Auch dank des gestiegenen Interesses der Forschung an Vulkanen. So plant das Karlsruher Institut für Technologie laut SWR schon eine neue Studie zu den Eifel-Vulkanen. Genaueres soll im Sommer verraten werden.

  • Verwendete Quellen:
  • "Tagesschau.de": "Mögliche Magmakammer in der Eifel entdeckt"
  • "Berliner Morgenpost": "Eifel: Forschende lösen bewusst Mini-Erdbeben aus"
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