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Wegen Starker Konkurrenz und Fachkräftemangel

Wegen Energiekrise: Lage im deutschen Bäckerhandwerk spitzt sich zu

  • Aktualisiert: 17.04.2023
  • 19:10 Uhr
  • Melissa Aschauer

In Deutschland gibt es immer weniger Bäckerei-Betriebe. Die Konkurrenz aus Backshops und Supermärkten sowie der sinkende Zahl an Auszubildenden machen dem Handwerk zu schaffen. Die anhaltende Energiekrise befeuert die angespannte Lage. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • In ganz Deutschland gibt es immer weniger Bäckereien.

  • Das geht aus neuen Zahlen des Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hervor.

  • Die Situation wird durch die anhaltende Energiekrise verschärft.

Die Lage des deutschen Bäckerhandwerks ist ernst. Die anhaltende Energiekrise befeuert die schwierige Lage dramatisch.

Zahl der Bäckereien ging 2022 zurück

So waren 2022 nur noch circa 9.600 Bäckereien in der Handwerksrolle eingetragen, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks am 17. April mitteilte. Das waren rund 3,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

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780 Bäckerei-Unternehmen verschwanden demnach vom Markt. Lediglich 422 Neugründungen gab es im selben Zeitraum. Immerhin: Im Jahr 2021 waren lediglich 380 neue Betriebe hinzugekommen.

Belastung durch starke Konkurrenz und Auszubildenden-Mangel 

Doch der Abwärtstrend bei Bäckerei-Betrieben ist nichts Neues: Die Zahl der Unternehmen geht seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Im Jahr 2014 gab es noch mehr als 12.600 Handwerks-Bäckereien in Deutschland.

Der Grund: Backshops und Supermärkte, die günstige industriell hergestellte Backwaren verkaufen, machen der Branche zu schaffen. Denn meistergeführte Bäckereien können mit diesen niedrigen Preisen nicht mithalten.

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Zudem sei es schwierig, Nachwuchsbäcker:innen zu finden. Die Zahl der Auszubildenden hat sich zwischen 2014 und 2021 von 20.500 auf rund 12.200 nahezu halbiert.

Energiekrise verschärft Lage

Die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine angestiegenen Energiekosten verschärfen die Situation in den Betrieben weiter. Kosten für Rohstoffe wie Getreide sind ebenso gestiegen wie für den Betrieb der energieintensiven Öfen.

Vom Verband heißt es:

Es ist schwierig für die Handwerksbäckereien die steigenden Kosten auf die Preise umzulegen, da die Kunden zum einen Kaufzurückhaltung zeigen und zum anderen ein starker Wettbewerb mit der Backindustrie besteht.

Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, dpa

Viele Unternehmen, die sonst noch ein paar Jahre durchgehalten hätten, hätten nun schon im vergangenen Jahr geschlossen. 2022 sank die Zahl der Betriebe um fast 360. Im Jahr davor waren es lediglich 216. Allerdings gab es in den vergangenen acht Jahren auch solche, in denen die Zahl der aufgebenden Betriebe noch höher lag.

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Einzig beim Umsatz geht Kurve nach oben

Einzig beim Umsatz geht die Kurve nach oben. Die Branche machte im vergangenen Jahr dem Verband zufolge einen Erlös von insgesamt rund 16,27 Milliarden Euro. Das waren zwar 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs sei allerdings vor allem auf die allgemeinen Preissteigerungen zurückzuführen.

"Wir hoffen, dass der Rückgang der Betriebszahlen sich 2023 nicht weiter beschleunigt und das Bäckerhandwerk wieder in ruhiges Fahrwasser kommt", teilte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands, Friedemann Berg, mit.

Vor allem die politischen Rahmenbedingungen müssten verbessert werden, hieß es. Weit oben auf der Agenda stehe dabei die "dringend notwendige Entbürokratisierung". So sei etwa die seit diesem Jahr geltende Mehrwegpflicht vor allem für kleine Bäckereibetriebe schwer umzusetzen. Die Pflicht sieht die Ausgabe von wiederverwendbaren Verpackungen oder Kaffee-Bechern vor.

  • Verwendete Quellen: 
  • Nachrichtenagentur dpa
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