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Nahost-Konflikt auf Schulhof

Wegen Palästina-Flagge: Schlägerei zwischen Lehrer und Schüler in Berlin

  • Veröffentlicht: 10.10.2023
  • 14:13 Uhr
  • Lena Glöckner
In Neukölln kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Lehren und Schülern wegen des Nahost-Konflikts.
In Neukölln kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Lehren und Schülern wegen des Nahost-Konflikts.© REUTERS

Einige arabischstämmige Menschen in Berlin-Neukölln stehen im Nahost-Konflikt eher auf der Seite der Palästinenser - das sorgt auch für Probleme an Schulen im Bezirk. Am Montag kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Schülern und einem Lehrer.

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Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel ist es am Montag (9. Oktober) zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen einem Schüler und einem Lehrer an einem Gymnasium in Neukölln gekommen. Ein 14-jähriger Schüler sei am Morgen mit einer Palästina-Flagge als Umhang und einem Palästinensertuch um den Kopf in der Schule in der Sonnenallee erschienen, so die Polizei. Der 61-jährige Lehrer sprach ihn demnach an und wollte ihm das Tragen der politischen Symbole verbieten.

Daraufhin griff laut Polizei ein 15-jähriger Schüler ein, stellte sich vor den Lehrer, versetzte ihm einen Kopfstoß. Der Lehrer wehrte sich den Angaben zufolge und schlug den Schüler, der dann wiederum nach dem Lehrer trat. Beide sollen nachher Schmerzen gehabt haben. Die Polizei wurde alarmiert und ermittelt wegen Körperverletzung. Ein verwackeltes Video, das im Internet kursierte, zeigt Teile des Vorfalls.

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Der Nahost-Konflikt erschwert an manchen Schulen in Berlin-Neukölln nach Einschätzung des Bezirksbürgermeisters schon seit längerem den Unterricht. Er beobachte, dass der Nahost-Konflikt auch an einzelnen Schulen in seinem Bezirk ausgetragen wird, sagte Martin Hikel (SPD) am Dienstag (10. Oktober) dem RBB-Sender Radio Eins. Dabei gehe es vor allem um Schüler:innen, die in ihren Familien viel arabisches Fernsehen und arabische Internetkanäle konsumieren würden. In manchen Familien sehe man das Thema genauso wie bei den jubelnden Demonstranten auf der Straße.

Neuköllner Bezirksbürgermeister fordert Samidoun-Verbot

Er sei daher in Kontakt mit den Schulen und dem Senat, sagte Hikel. "Weil natürlich kann es nicht sein, dass ein Konflikt, der Tausende von Kilometer von Berlin stattfindet, hier auch dafür sorgt, dass unter Umständen die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen nicht vernünftig unterrichten können." Eine einfache Antwort auf die Frage, wie Lehrer reagieren sollten, gebe es aber leider nicht, sagte Hikel. Er forderte auch unter anderem muslimische Religionsgemeinschaften auf, Stellung gegen den Terror zu beziehen und ihn zu verurteilen, um einen Konsens in der Gesellschaft zu schaffen. Das würde vielen helfen, sagte Hikel.

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Hikel sagte weiter, in Neukölln gebe es vermehrt pro-palästinensische Demonstrationen, seitdem das Netzwerk Samidoun dort aktiv sei. Im Mittelpunkt stehe fast immer die Hetze gegen Israel und Juden. Das könne man nicht akzeptieren. Auf die Frage, ob der Verein verboten werden sollte, sagte er: "Das wäre zumindest ein guter Anfang." Der palästinensische Verein Samidoun gehört zu einer extremistischen Palästinenser-Organisation, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Bekannt ist durch Berichte von Lehrern schon lange, dass an manchen Schulen der Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästinensern nur mit äußerster Vorsicht behandelt wird, weil ein großer Teil der muslimischen Schüler sehr israelfeindlich eingestellt ist.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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