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Wenn die Energie fehlt

Long Covid: Mitochondrien scheinen Auslöser zu sein

  • Aktualisiert: 09.01.2024
  • 16:44 Uhr
  • Stefan Kendzia
Müde und platt - Long-Covid-Patient:innen sind oftmals völlig antriebslos und dauererschöpft. Die Ursache dafür wird jetzt den Mitochondrien zugeschrieben. (Symbolbild)
Müde und platt - Long-Covid-Patient:innen sind oftmals völlig antriebslos und dauererschöpft. Die Ursache dafür wird jetzt den Mitochondrien zugeschrieben. (Symbolbild)© Christin Klose/dpa-tmn

Wenn Menschen für Wochen oder Monate nach einer Sars-CoV-2-Infektion unter "Fatique" - also Müdigkeit, Schwäche und Erschöpfung - leiden, spricht man von einer Long-Covid-Erkrankung. Jetzt sollen die Energiefabriken der Zellen, die Mitochondrien, die Ursache dafür sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wer an Long Covid leidet, kann nach einer Covid-Erkrankung für Wochen oder Monate völlig erschöpft und müde sein.

  • Wissenschaftler:innen machen Mitochondrien für diesen Zustand verantwortlich.

  • Mit dieser Erkenntnis können nun endlich gezielt Therapien entwickelt werden, um den Energiestoffwechsel von Long-Covid-Patienten zu normalisieren.

Völlige Energielosigkeit und Erschöpfung über Wochen und Monate - ein möglicher Hinweis auf eine ernsthafte Long-Covid-Erkrankung. Belasten sich solche Menschen, verschlechtert sich der Zustand sogar weiter. Ein Ansatz von Wissenschaftler:innen legt nun nahe, dass Mitochondrien für diesen Zustand verantwortlich sind. 

Im Video: Long Covid - diese Altersgruppe ist besonders betroffen

Long Covid: Diese Altersgruppe ist besonders betroffen

Selbst ein Gespräch kann schon zu viel sein

Wenn die körperliche oder geistige Energie komplett fehlt - und das nach einer überstandenen Corona-Infektion - könnte Long Covid der Grund dafür sein. Das kann sogar so weit gehen, dass selbst ein Gespräch oder der kurze Gang zum Mülleimer zu völliger Erschöpfung führt, wie "Spektrum.de" berichtet. Sind an diesem Zustand Mitochondrien beteiligt? Genau hier liegt ein Ansatz von Wissenschaftler:innen um Brent Appelman vom Amsterdam University Medical Center. Im Journal "Nature Communications" stellen sie nun ihre Ergebnisse dazu vor: Die Verschlechterung des Zustandes nach kurzer Aktivität, die auch "Belastungsintoleranz" genannt wird, soll darauf zurückzuführen sein, dass die Energiefabriken der Zellen, die Mitochondrien, "in den Muskeln weniger gut funktionieren und weniger Energie produzieren", so Rob Wüst, Professor am Department of Human Movement Sciences der Freien Universität Amsterdam. Normalerweise sind Mitochondrien stets im Einsatz, Zucker und Sauerstoff in Energie umzuwandeln, um das dann den Menschen als Adenosintriphosphat (ATP) bereitzustellen. Genau dieser Vorgang scheint bei Long-Covid-Patient:innen gestört zu sein.

Festgestellt haben das die Wissenschaftler:innen, indem sie 25 Long-Covid-Erkrankte 15 Minuten auf ein Ergometer schickten, um eine Kurzzeitbelastung zu provozieren. Als Kontrollgruppe dienten 21 Genesene ohne Long-Covid-Problematik. Allen Proband:innen wurde eine Woche vor dem Versuch und einen Tag danach Blut entnommen. Bei den Long-Covid-Erkrankten zeigten sich zu beiden Zeitpunkten Auffälligkeiten, nach dem Sport hatten diese sich verschärft. Ein direkter Zusammenhang mit der gestörten Energieproduktion der Mitochondrien konnte so hergestellt werden. Eine äußerst wichtige Erkenntnis. Jetzt sind die Wissenschaftler:innen am Zug, geeignete Therapien zu finden, um den Energiestoffwechsel von Long-Covid-Patienten zu normalisieren.

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  • Verwendete Quellen:
  • Spektrum.de: "Mitochondrien unter Verdacht"
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