Das Duo Lina Bó zaubert "Regen in der Wüste" herbei
- Veröffentlicht: 22.09.2023
- 10:05 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Celina und Luca Bó sind als Duo Lina Bó eine spannende neue Erscheinung im deutschsprachigen Pop. Ihr quirliger Sound klingt ein wenig, als hätte die französische Starmusikerin Zaz nun deutsche Texte im Sinn. Nachdem sie schon mit "Weiblich" und "Hallo Welt" zeigten, dass sie ihre Geschichten mit Strahlkraft und Groove erzählen können, folgt nun "Regen in der Wüste".
Bevor nun jemand glaubt, man hätte es hier mit einer Songwriterin namens Lina zu tun dem ist nicht so: Celina und Bó sind ein Duo und nennen sich zusammen Lina Bó. Diese noch so junge und schon so entschlossen auftretende Band hat sich beim Studium an der ArtEZ in Arnheim kennengelernt. "Hier an der ArtEZ kann man Jazz und Pop machen, eigene Songs schreiben und musikalischer Freigeist sein", erklärte Celina in einem Interview. Das Freigeistige spürt man in jeder Faser ihres Schaffens. Bei ihnen treffen Pop, Salsa, Folk auf manchmal improvisierte Texte, die mal Deutsch, mal Englisch, mal Spanisch erklingen. Den Vibe der Band beschrieb Luca kürzlich so: "Ich habe immer so ein bisschen den Drang, die Welt zu umarmen." Celina berichtete derweil: "Wir haben schon zusammen gejammt, bevor wir miteinander geredet haben. Der Vibe war eigentlich direkt da und seitdem machen wir auch zusammen Musik". Die beiden begreifen sich als urbane Neo-Blumenkinder, wozu auch ihre bunten Outfits mit Selfmade-Charme und das Hausboot passen, auf dem sie wohnen.
Die Musik war dabei schon immer Ziel ihres kreativen Schaffens. Was bei ihrem Hintergrund nicht wundert. Celinas Vater ist Geigenbauer und spielt in Bands, unter anderem zusammen mit ihrer Mutter, einer aus Miami stammenden Kubanerin. Außerdem gibt ihr die Oma schon in jungen Jahren Geigenunterricht. Luca Bó wächst als Sohn einer Musiklehrerin auf, ist ständig von Gesang umgeben und lernt früh Klavier spielen. Darüber hinaus singt Celina in einer Schülerband, schreibt Songs und macht Straßenmusik, ebenso wie Luca Bó, der Gitarre und Straßenmusik bald so viel interessanter als Schule findet, dass er kurz vor dem Abi von der Schule fliegt, weil es für ihn nur noch Musik gibt. So führt ihn sein Weg nach Arnheim, wo er bei besagter Jamsession Celina kennenlernt. "The rest is history" könnte man sagen. Eine Geschichte, die mit "Weiblich" einen starken Anfang nimmt, mit "Hallo Welt" ein weiteres, starkes Kapitel schrieb, findet jetzt mit "Regen in der Wüste" eine weitere, herrlich groovende Fortsetzung.
Schon die Single-Vorstellung war dabei eine besondere Angelegenheit: Die beiden stellten das Lied zuerst auf dem Kölner "Eierplätzchen" vor, eine gute Adresse für Straßenmusiker und Freund:innen des Cornerns in der Kölner Südstadt – Celina brachte zur Straßen-Performance noch Klaus der Geiger (Celinas Opa) und Marcus von Wrochem (Celinas Vater) mit. "Regen in der Wüste" basiert auf einem entspannten, folkigen Reggae-Rhythmus, legt bedächtig los und entwickelt sich im Refrain dann wahrlich zur Hymne.