Peter Maffay geht ein letztes Mal auf große Arena Tour unter dem Motto "We Love Rock’n’Roll"
- Aktualisiert: 19.09.2023
- 14:40 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Freudige und zugleich traurige Nachrichten: Peter Maffay kommt im Juni nächsten Jahres noch einmal auf große Arena Tour. Aber: Er kündigt auch an, dass es seine letzte werden wird.
Peter Maffay muss man wohl niemandem mehr vorstellen, der oder die über – sagen wir – 20 Jahre alt ist. Aber selbst bei Jüngeren sind die Chancen sehr gut, denn Maffay ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Rock-Musiker der letzten Jahre, sondern auch ein Idol für viele Kinder. Gemeinsam mit Rolf Zuckowski schreibt und komponiert er seit mittlerweile 40 Jahren das Rockmärchen "Tabaluga" weiter – und findet immer wieder aktuelle Bezugspunkte. Der aktuelle siebte Teil "Die Welt ist wunderbar" thematisiert zum Beispiel sehr bildlich den Klimawandel. Außerdem war Peter Maffay im vergangenen Jahr knurrig-kundiger Coach bei "The Voice Of Germany" und erreichte damit sicher auch viele jüngere Fans. In einem Interview mit dem "Volksfreund" sagte Maffay im Juni über diese Erfahrung: "Ich muss ehrlich sagen: Ich stand solchen Formaten kritisch gegenüber, weil ich aus der Vergangenheit mitgenommen hatte, dass manche nicht so waren, wie ich mir den Umgang mit jungen Talenten vorstelle. Aber bei „Voice" wird mit den Leuten, die dort auftreten, enorm korrekt umgegangen und die Coaches Rea Garvey, Stefanie Klooß und Mark Forster begegneten den Talenten mit großem Respekt. Da musste ich meine Sichtweise korrigieren. Ich war angenehm überrascht. Ich bin quer eingestiegen und fand es enorm, was da an Talenten in allen Altersstrukturen angetreten ist. Das war ein richtig guter Trip und ich bin sehr motiviert rausgegangen.“
Aber auf der kommenden Tour "We Love Rock’n’Roll" geht es natürlich ganz und gar um sein umfangreiches Rockwerk. Dazu muss man wissen, dass Peter Maffay eine Weile brauchte, bis er diese Ausdrucksform verwirklichen konnte. Die ersten Songs und Alben von ihm waren reiner Schlager. Dem "Volksfreund" sagte er dazu: "Als ich angefangen hatte war ich 19 oder 20 Jahre alt, ich hatte von Auswirkungen aufs Image überhaupt keine Ahnung. Ich war froh, dass ich einen Schallplattenvertrag hatte, das war wie ein Sechser im Lotto. Ich hatte einen Produzenten, der mir sagte: 'Das kann ich dir anbieten, willst du das haben – ja oder nein?' Natürlich habe ich später gemerkt, dass es zu einer Sackgasse werden würde. Ich habe dann mit Musikern zusammengespielt, die mich dort hinführten, wo ich nun seit vielen Jahren stehe. Es war ein Werdegang mit Umwegen - aber vielleicht ist er gerade deswegen auch nicht uninteressant. Ich bedauere es nicht, so angefangen zu haben."
Der Befreiungsschlag kam dann 1979 mit dem Album "Steppenwolf". Es war ein offensichtlicher Richtungswechsel zu mehr Rock – und wurde zu seinem ersten Nr. 1-Album. Und das zu einer Zeit, als er keinen Manager hatte und mit seiner Band alles allein aufziehen musste. Das Balladeske hat sich Maffay dabei jedoch immer bewahrt: "So bist du", die Schlüsselballade von "Steppenwolf" wurde zum erwartbaren Hit und zu einem zeitlosen Klassiker der deutschsprachigen Musikgeschichte. Seitdem hat Peter Maffay zahlreiche Alben veröffentlicht – insgesamt sind es über 50. Mit satten 20 Alben landete er auf Platz 1.
Während seine Compilation-Reihe "Erinnerungen" seit einigen Jahren seine ihm liebsten Stücke zusammenfasst, bewies Maffay 2021 mit dem bluesigen Album "So weit", dass er noch immer große Songs liefern kann. Aber es sind natürlich die Klassiker, die am hellsten strahlen: Seine Version des Karat-Songs "Über sieben Brücken musst du gehen", "Und es war Sommer", "Nessaja", "Sonne in der Nacht" und "Du" sind allesamt Songs die Zehntausende mitsingen können.
Und das werden sie, wenn Peter Maffay ab Juni noch einmal auf eine letzte große Arena Tour gehen wird. Der Titel ist zugleich das Motto des Abends "We love Rock’n’Roll". Man wird also auf jeden Fall den breitkreuzig rockenden, Lederjacken tragenden Maffay sehen, der noch immer topfit mit seiner Gitarre über die Bühne rauscht.