Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen perfekten Fussboden
Laminat selbst verlegen: In 6 einfachen Schritten zum perfekten Fußboden
- Aktualisiert: 25.09.2023
- 17:58 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Laminat gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen. Es gibt zum einen viele Auswahlmöglichkeiten, zum anderen ist es robust, allergikerfreundlich und pflegeleicht.
Wer Geld für Handwerker sparen- und das Laminat selbst verlegen möchte, sollte zu einem einfachen Klick-System greifen.
Laminatböden werden in verschiedene Nutzungsklassen eingeteilt, die angeben, für welchen Raum der Bodenbelag am besten geeignet ist. Die Nutzungsklassen von Laminat werden oft durch Zahlen wie 21, 22 und 23 dargestellt.
Vor dem eigentlichen Verlegen sollten Sie genug Zeit in die Vorbereitung und vor allem das Ausmessen investieren.
Möchten Sie sich nach einem Umzug oder im Rahmen einer Sanierung einen neuen Laminatboden gönnen? Dann lohnt es sich darüber nachzudenken das in Eigenregie zu verlegen. Alles, was Sie dazu brauchen, ist das richtige Material, Vertrauen in Ihre handwerklichen Fähigkeiten und ein paar hilfreiche Tipps, die Sie in diesem Beitrag finden.
Kann man Laminat in Eigenregie legen?
Laminat gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen, weil es robust und haltbar, allergikerfreundlich und besonders pflegeleicht ist. Außerdem haben Sie eine vielseitige Auswahl verschiedener Holzarten und Farbvariationen, die Sie individuell an Ihren Geschmack und Ihr Wohnumfeld anpassen können.
Um die Kosten für einen professionellen Handwerker zu sparen, sollten Sie sich für ein Klick-System entscheiden, dass Sie auch selbst verlegen können. Dieses System ermöglicht eine relativ einfache und schnelle Installation, da die Dielen ohne Klebstoff oder Nägel zusammengefügt werden können. Im Allgemeinen handelt es um eine Nut-Feder-Verbindung.
Wählen Sie die richtigen Laminatpaneele für Ihr Zuhause
Die Entscheidung für den richtigen Bodenbelag will gut überlegt sein. Schließlich möchten Sie die nächsten Jahre, Freude an Ihrem Laminatboden haben. Laminat gibt es mit ganz unterschiedlichen Dekordrucken, die Holzarten wie Eiche, Buche oder Kirsche authentisch imitieren. Hochwertiges Laminat ist auf den ersten Blick nicht von einem massiven Echtholzboden zu unterscheiden. Neben dem Design ist aber vor allem die Nutzungsklasse ein entscheidendes Kriterium für den Kauf.
So unterscheiden sich die verschiedenen Nutzungsklassen von Laminat
Laminatböden werden in verschiedene Nutzungsklassen eingeteilt, die angeben, für welche Art von Raum und Nutzung der Bodenbelag am besten geeignet ist. Die Nutzungsklassen von Laminat werden oft durch Zahlen wie 21, 22 und 23 dargestellt. Diese Zahlen sind Teil des europäischen Standards EN 13329, der die Anforderungen und Prüfverfahren für Laminatböden festlegt.
- Nutzungsklasse 21: Dieses Laminat wird in Wohnbereichen mit geringer Nutzung verlegt. Laminat der Klasse 21 ist am besten für Schlafzimmer oder Bereiche geeignet, in denen keine stark frequentierten Laufwege vorhanden sind.
- Nutzungsklasse 22: Diese Klasse ist für mäßig genutzte Wohnbereiche vorgesehen. Laminat der Klasse 22 eignet sich gut für Räume wie Wohnzimmer oder Esszimmer, in denen Laufwege entstehen, die sehr häufig genutzt werden.
- Nutzungsklasse 23: Laminat der Klasse 23 kann in stark frequentierten Wohnbereichen wie Fluren, Eingangsbereichen und Treppen eingesetzt werden. Es ist robust genug, um den erhöhten Abrieb durch häufiges Betreten standzuhalten.
Die Vorbereitung: Darauf sollten Sie achten
Bevor Sie die Ärmel hochkrempeln und loslegen können, sollten Sie einige Vorüberlegungen treffen. Die meisten Fehler entstehen dadurch, dass am Anfang nicht genügend Zeit in die Planung und Vorbereitung gesteckt wird. Daher finden Sie hier eine Übersicht, an was Sie alles denken sollten.
Messen Sie die Raumtiefe richtig aus
Damit Sie die richtige Menge an Laminatpaneelen kaufen und die Paneele auch die richtige Größe haben, brauchen Sie konkrete Informationen zur Raumtiefe. Dazu nutzen Sie einen Zollstock oder ein Maßband – noch genauer wird es mit einem digitalen Infrarot-Messgerät. Um die Raumtiefe zu messen, legen Sie einen Startpunkt fest – zum Beispiel eine Ecke des Raumes. Von dort aus messen Sie den Abstand zur gegenüberliegenden Wand. Führen Sie die Messungen am besten mehrfach durch, um ein genaues Ergebnis zu erhalten.
Achtung: Ausdehnungsfuge berücksichtigen!
Denken Sie daran, eine Ausdehnungsfuge zwischen den Laminatdielen und der Wand einzuplanen, um Platz für die natürliche Ausdehnung und Kontraktion des Bodens zu lassen. Normalerweise beträgt diese Ausdehnungsfuge etwa 1 cm bis 1,5 cm.
So wichtig ist die Trittschalldämmung für Ihren Boden
Die Trittschalldämmung reduziert den Schall, der durch Gehbewegungen und andere Aktivitäten auf dem Boden erzeugt wird. Dadurch wird der Schallpegel, der auf natürliche Weise durch das Gehen oder andere Geräusche erzeugt wird, erheblich reduziert. Oftmals ist eine Trittschalldämmung bereits in den Paneelen intergiert. Das erleichtert es auch, das Laminat zu verlegen. Andernfalls müssen Sie die Trittschalldämmung im ersten Schritt selbst am Boden anbringen.
Brauche ich eine Dampfsperre für mein Laminat?
Eine Dampfsperre ist ein Material oder eine Schicht, die das Eindringen von Feuchtigkeit in bestimmte Räume und Materialien verhindern kann. Viele Bauherren sind der Ansicht, dass sie für ihren Fußboden keine Dampfsperre benötigen und wollen diese Kosten einsparen. Allerdings kann dies am Ende eine Fehlentscheidung sein, denn gerade mineralische Untergründe geben Feuchtigkeit ab, die nach und nach in das Laminat eindringen, es verziehen und am Ende gänzlich zerstören kann. Es gibt schon sehr günstig im Baumarkt verschiedene Dampfsperren in Form von PE-Folien oder PE-Schaum zu kaufen. Die Kosten für eine Dampfsperrfolie liegen bei etwa 30 bis 40 Euro für ca. 20 m² Raum.
Laminat selbst verlegen: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Haben Sie Ihren Raum vermessen, die richtigen Laminatpaneele gekauft und sich auch um die Trittschalldämmung und die Dampfsperre gekümmert? Dann kann es jetzt losgehen mit der Bodenverlegung in Eigenregie. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Laminat selbst verlegen können. Stellen Sie vorab sicher, dass der Untergrund trocken und sauber ist.
- Startreihe vorbereiten
Beginnen Sie in einer Ecke des Raumes und lassen Sie Platz für eine Ausdehnungsfuge von etwa 1 cm zur Wand. Die Nutseite der Laminatdiele zeigt zur Wand. - Erste Diele einsetzen
Jetzt setzten Sie die erste Diele in einem Winkel von etwa 30 Grad zur Startwand ein. Die federnde Seite der Diele wird in die Nut der bereits verlegten Diele eingerastet. - Verbindung einrasten
Im nächsten Schritt setzen Sie die Diele langsam ab, bis sie flach auf dem Boden liegt und die Verbindung zwischen den Dielen einrastet. Hat es geklappt, dann hören Sie an einem Klicken, dass die Verbindung sicher ist. - Reihen fortsetzen
Setzen Sie die nächsten Dielen in der ersten Reihe auf die gleiche Weise ein. Achten Sie darauf, dass die Verbindungen straff aneinander liegen und keine Lücken entstehen. - Letzte Diele zuschneiden
Wenn Sie am Ende der Reihe angelangt sind, müssen Sie möglicherweise die letzte Diele zuschneiden, um sie passend zu machen. Messen Sie dazu den Abstand zur Wand und lassen auch hier eine Ausdehnungsfuge frei. - Zweite Reihe und folgende Reihen
Setzen Sie die zweite Reihe Dielen ein, indem Sie die federnde Seite in die Nut der vorherigen Reihe einrasten lassen. Auf diese Weise arbeiten Sie sich nun Reihe für Reihe vor.
So gelingt Ihnen ein sauberer Abschluss für Ihren Laminatboden
Damit Sie einen sauberen Abschluss für Ihren Fußboden bekommen, bringen Sie zum Schluss noch die Fußleisten an den Wänden an. Dadurch gelingt es Ihnen, alle Übergänge abzudecken. Sollten Sie von einem Raum in den anderen wechseln, dann können Sie Übergangsprofile nutzen. Sobald der Laminatboden fertig verlegt ist, können Sie auch schon die ersten Möbel im Raum aufstellen. Sie brauchen keine Trocknungszeiten zu berücksichtigen.