Höhere Parkgebühren für SUV?
Abstimmung in Paris: Großen Autos wird der Kampf angesagt
- Veröffentlicht: 02.02.2024
- 16:43 Uhr
- Stefan Kendzia
Paris bereitet sich auf einen Krieg gegen große Autos vor: Bei einer Befragung der Bevölkerung soll entschieden werden, ob SUV oder Geländewagen in der Innenstadt der französischen Hauptstadt dreimal so hohe Parkgebühren zahlen müssen wie bisher.
Das Wichtigste in Kürze
Bei einer Bürgerbefragung in Paris kann die Bevölkerung entscheiden, ob es zu der Verdreifachung der Parkgebühren auf öffentlichen Parkplätzen für schwere Fahrzeuge kommen soll.
Begründung der Stadt: Schwere Karossen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit.
In Deutschland rief die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Städte dazu auf, nach Pariser Beispiel ebenfalls höhere Parkgebühren für immer größer werdende SUV festzulegen.
Wer in Paris ein übergroßes Auto wie einen Geländewagen fährt, könnte demnächst arm werden. Wenn es nach den Initiator:innen einer Bürgerbefragung geht, soll entschieden werden, ob die sowieso schon horrenden Parkgebühren für SUV und ähnliche Fahrzeuge verdreifacht werden.
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Parkgebühren könnten nach Befragung explodieren
Nach einer bevorstehenden Bürgerbefragung in Paris könnte das Parken eines SUV zu einem kostspieligen Unterfangen werden. Bürger:innen sollen darüber abstimmen, ob die Parkgebühren für besonders große Fahrzeuge in der Innenstadt um das Dreifache erhöht werden sollen. Wenn ja, dann würde das Abstellen eines SUV im Zentrum der Stadt der Liebe für eine Stunde dann 18 Euro statt üblicherweise sechs Euro kosten, in den Außenbezirken 12 Euro statt 4 Euro. Bei mehreren Stunden Parken steigen die Gebühren - wie auch jetzt schon - überproportional an. Dann würde das Portemonnaie für sechs Stunden mit 225 Euro belastet werden. In den Außenbezirken wären es 150 Euro.
Das Argument der Stadt für höhere Gebühren für SUV: Die schweren Karossen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit. Doch nicht alle sind für diese doch fragwürdige Behandlung der SUV-Fahrer:innen. Eine Petition "Stopp dem Kampf gegen SUV" hat bereits der Automobilclub "40 millions d'automobilistes" angeschoben. Der Club prangert an, dass es sich um eine versteckte Maßnahme handele, um einer möglichst großen Zahl von Menschen das Autofahren in den Städten zu vermiesen.
Unter den Parkgebühren würden auch Familien leiden
Opfer der erhöhten Parktarife seien vor allem Familien, die sich ein Auto mit mehr Platz gönnten. Absehbar sei, dass die Restriktionen insgesamt verschärft würden. "Machen Sie sich nichts vor: Dieser Kampf gegen SUV ist nur ein Hintertürchen, um das Auto als Ganzes auszurotten." Die Stadt hingegen will letztendlich die Hersteller angehen: "Diese Abstimmung soll eine Botschaft an die Automobilhersteller sein. Ihr Profitstreben, das darin besteht, absichtlich immer größere, verbrauchsstärkere und teurere Fahrzeuge zu verkaufen, gefährdet den ökologischen Wandel."
Immerhin: Der erhöhte Tarif droht nicht den Pariser:innen und Berufsständen wie Handwerker:innen und Pflegedienste. Bezahlen sollen ausschließlich Besucher:innen. Gelten soll das erhöhte Parkgeld für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.
Horrende Parkpreise auch in Deutschland
Auch in Deutschland könnten solche Horrorpreise für das Parken drohen: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) rief eben alle deutschen Städte dazu auf, nach Pariser Beispiel höhere Parkgebühren für immer größer werdende SUV festzulegen. "Diese Monster-SUV blockieren zunehmend Gehwege und Grünflächen und gefährden Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Dem Größenwahn bei SUV muss Einhalt geboten werden", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Zusätzlich zu den Parkgebühren müsse es verbindliche Größen- und Gewichtsvorgaben für Autos geben.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa