Bundestagswahl
AfD-Kanzlerkandidatin Weidel prahlt mit D-Mark-Buch - doch der Autor wehrt sich
- Veröffentlicht: 13.01.2025
- 15:41 Uhr
- Christina Strobl
Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel rechnet in einem Interview sowohl mit dem Euro als auch mit dem Staat ab und hält zur Veranschaulichung ein Buch in die Kamera. Nur kurz darauf meldet sich aber der Autor zu Wort.
Das Wichtigste in Kürze
In einem Interview spricht die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel darüber, dass die Bevölkerung "im Euro gefangen" sei.
Weiter sagt die 45-Jährige, der Staat wolle "abhängige, nicht denkende Leute haben."
Erst in der vergangenen Woche wurde Alice Weidel offiziell zur ersten Kanzlerkandidatin der AfD gekürt.
Erst in der vergangenen Woche wurde die AfD-Politikerin Alice Weidel zur offiziellen Kanzlerkandidatin der AfD gekürt. In einem Interview mit der "Weltwoche" rechnet die 45-Jährige nun mit ihrer politischen Konkurrenz ab und fordert einen "Minimalstaat".
Die AfD will den Euro abschaffen
Wie der "Focus" am Montag (13. Januar) berichtet, warnt Weidel, dass die Leute "im Euro gefangen" seien. Der Staat wolle die Menschen arm halten, so die Politikerin. In diesem Zuge fordert sie einen "Minimalstaat", der den Bürgern über niedrige Steuern auch eine eigene Vermögensbildung ermöglichen soll. Das würde die "bürgerliche Mittelschicht" vom Staat unabhängig machen, so die 45-Jährige weiter. Dieser jedoch wolle "abhängige, nicht denkende Leute haben", so Weidel.
Weiter sagt die AfD-Chefin, der Euro sei eine "sterbende", "hoch-inflationäre Währung". Als Nächstes würden wohl "Kapitalverkehrskontrollen" kommen, damit die Leute nicht mehr aus dem verfallenden Euro flüchten könnten. Das seien "genau die Mechanismen, die wir historisch schon gehabt haben", so Weidel im Interview mit der Schweizer Wochenzeitung.
Autor: Leser werden "maßlos enttäuscht sein"
Um ihre Worte zu betonen, hielt die Politikerin ein Buch in die Kamera: "Die Deutsche Mark - Wie aus einer Währung ein Mythos wurde“ von Frank Stocker. Dieser meldete sich jedoch kurz darauf selbst zu Wort und schrieb in einem Beitrag auf dem beruflichen sozialen Netzwerk "LinkedIn": "Ich fürchte, die meisten, die mein Buch jetzt aufgrund dieser Empfehlung von Frau Weidel gekauft haben, werden maßlos enttäuscht sein." In seinem Buch stünde nichts von der "angeblich geplanten Ausplünderung und Verarmung der Deutschen“ oder dem "ganze(n) Hass auf die EU und den Euro", so Stocker. Im Gegensatz dazu sei sein Buch "sachlich" und "neutral".
Der Autor hat eine ganz andere Vermutung: Stocker glaubt, Weidel habe ein anderes seiner Werke "Die Inflation von 1923" zeigen wollen, dieses jedoch nicht zur Hand gehabt. Jedoch sei auch dieses Buch "keine Warnung für die Gegenwart".
- Verwendete Quellen:
- "Focus": "Leser „werden maßlos enttäuscht sein“Weidel fabuliert vom Euro-Aus und hält Buch in Kamera - nun wehrt sich der Autor"