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Migration

Asyl in Deutschland: Lindner reichen derzeitige Maßnahmen noch nicht

  • Veröffentlicht: 20.09.2024
  • 07:54 Uhr
  • Michael Reiners

FDP-Chef Christian Lindner gehen die bisherigen Asyl-Maßnahmen noch nicht weit genug: Er möchte weitere Schritte folgen lassen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung hat bereits einige Maßnahmen zur Reduzierung der Asylbewerberzahlen auf den Weg gebracht.

  • FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner reicht das noch nicht.

  • Indes wird auch über ein Vorziehen der EU-Asylreform debattiert.

Abschiebungs-Debatten, Grenzkontrollen und Streitigkeiten in der Spitzenpolitik: Die Themen Asyl und Migration bestimmen derzeit viele Debatten im politischen Berlin - und das Thema ist noch lange nicht vom Tisch.

Lindner: "Magnetwirkung" von deutschem Sozialstaat reduzieren

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fordert nun weitere Schritte zur Eindämmung der Asylbewerber-Zahlen in Deutschland. "Wir haben schon einiges erreicht, etwa das neue EU-Asylsystem, die Bezahlkarte für Asylbewerber, die komplette Streichung der Sozialleistungen für Dublin-Flüchtlinge oder die Grenzkontrollen. Aber weitere Schritte müssen folgen", sagte der FDP-Chef der "Rheinischen Post".

Lindner verwies unter anderem auf den Vorschlag seines FDP-Parteikollegen, Justizminister Marco Buschmann, modellhaft eine Form der Zurückweisung an deutschen Grenzen einzuführen. "Zudem muss alles diskutiert werden, was die Magnetwirkung des deutschen Sozialstaats reduziert", sagte Lindner. So werde der Regelsatz der Grundsicherung für Asylbewerber:innen kommendes Jahr um 13 bis 19 Euro gesenkt, da die Inflation niedriger sei als erwartet.

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Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, erklärte ein gemeinsames Vorgehen in der Migrationspolitik nach der zweiten Runde für gescheitert.
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Parteiübergreifende Forderung: EU-Asylreform schell umsetzen

Politiker von SPD, Union und FDP dringen zudem darauf, Maßnahmen der EU-Asylreform in Deutschland so rasch wie möglich umzusetzen. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sieht in der mühsam ausgehandelten Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) zwar einen "echten Meilenstein" für einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen und eine wirksame Begrenzung der irregulären Migration nach Deutschland, sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post".

Bis zur vollständigen Umsetzung in der EU dauere es aber bis Mitte 2026. "Ich begrüße daher grundsätzlich die Idee, Maßnahmen im Rahmen des europarechtlich Umsetzbaren vorzuziehen und national zu regeln", sagte Wiese. Dazu könnten auch Regelungen gehören wie ein beschleunigtes Grenzverfahren an deutschen Flughäfen für Menschen mit einer geringen Schutzquote.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr mahnte in der Zeitung ebenfalls: "Die europäischen Asyl-Maßnahmen sollten so schnell wie möglich in Deutschland eingeführt werden." Analog zu den Gewahrsamszentren, die die Koalition an den Landgrenzen vorsehe, sollten daher auch die Zentren für Asyl-Schnellverfahren an den Flughäfen kommen, forderte Dürr.

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CDU nimmt Faeser in die Pflicht

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm, forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, für beschleunigte Asylverfahren bei der Einreise über deutsche Flughäfen zu sorgen. "Es gibt bereits heute das Flughafenverfahren für alle aus sicheren Herkunftsländern oder ohne Pass. Das neue GEAS kann hier sicher etwas ergänzen", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". Entscheidend werde die Schnelligkeit der Verfahren und die Rückreiseverpflichtung der Fluggesellschaften sein. "Das kann Frau Faeser schnell machen. Dazu braucht sie die Opposition nicht", sagte Throm.

Das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) war im Frühjahr beschlossen worden und regelt die Verteilung der Schutzsuchenden auf die EU-Staaten mit einem "Solidaritätsmechanismus" neu. Die Reform sieht außerdem schnelle Asylverfahren an den Außengrenzen für Menschen aus Ländern vor, die als relativ sicher gelten. Bis die Reform wirkt, dauert es aber noch, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Die Mitgliedstaaten müssen sie bis spätestens Mai 2026 in nationales Recht umsetzen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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