"Zahlreiche nukleare Konkurrenten"
Atom-U-Boote in erhöhter Einsatzbereitschaft: USA reagieren auf Putins neue Nukleardoktrin
- Veröffentlicht: 22.11.2024
- 15:42 Uhr
- Momir Takac
Die USA sehen eine wachsende Bedrohung durch zahlreiche nukleare Konkurrenten, heißt es aus dem Verteidigungsministerium.
Das Wichtigste in Kürze
Wladimir Putin hat kürzlich die Atom-Strategie Russlands angepasst.
Jetzt erwägen die USA ihrerseits, die Nukleardoktrin zu ändern.
Laut Verteidigungsministerium sieht das Land seine Sicherheit durch nukleare Konkurrenten gefährdet.
Kommt es nun zur befürchteten Eskalation im Ukraine-Krieg? Nachdem Kremlchef Wladimir Putin kürzlich die Atom-Doktrin Russlands angepasst hatte, feuerten Streitkräfte des Landes erstmals eine neue Mittelstreckenrakete auf ein Ziel in der Ukraine. Dabei blieb es nicht: Putin drohte mit weiteren Schlägen - auch gegen westliche Verbündete Kiews. Jetzt erwägen auch die USA, ihre Nuklearstrategie zu ändern.
USA erwägen Anpassung ihrer Atomstrategie
Das US-Verteidigungsministerium sieht offenbar die Sicherheit des Landes durch nukleare Konkurrenten wie China oder Russland gefährdet. "Wir leben heute in einer Welt, in der wir mit zahlreichen nuklearen Konkurrenten konfrontiert sind, mit zahlreichen Staaten, die ihre nuklearen Arsenale erweitern, diversifizieren und modernisieren und die leider auch der Rolle von Atomwaffen in ihrer nationalen Sicherheitsstrategie höchste Priorität einräumen", sagte Vize-Minister Richard C. Johnson laut einer Mitteilung des Ministeriums.
Bei einem Auftritt in Washington sagte Johnson weiter, um wirksame nukleare Abschreckung sicherzustellen und im Hinblick eines möglichen Ausbleibens nuklearer Rüstungskontrollabkommen nach Februar, könne eine Anpassung der zuletzt 2022 aktualisierten Atom-Strategie notwendig werden.
USA versetzen Atom-U-Boote in erhöhte Einsatzbereitschaft
Erste Maßnahmen seien bereits eingeleitet worden. So seien die mit Atomwaffen und Atomantrieb ausgestatteten U-Boote der Ohio-Klasse in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt und die Herstellung einer modernen Variante der Wasserstoffbombe B61 in Auftrag gegeben worden.
Wladimir Putin hatte die Atom-Doktrin dahingehend geändert, dass Moskau die Aggression eines Staates, der selbst keine Atomwaffen hat, aber von Atommächten unterstützt wird, nun als deren gemeinsamen Angriff auf Russland wertet.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa