Kampfjets für Ankara?
Für Schwedens NATO-Beitritt: Biden bietet Erdogan Deal an
- Aktualisiert: 31.05.2023
- 15:27 Uhr
- Max Strumberger
Bislang ist ein Beitritt Schwedens in die Nato an einem Veto der Türkei gescheitert. Das könnte sich bald ändern: US-Präsident Joe Biden will sein türkisches Pendant Recep Tayyip Erdogan mit der Erfüllung eines lang ersehnten Wunsches umstimmen.
Das Wichtigste in Kürze
Der russische Angriff auf die Ukraine hat dazu geführt, dass Schweden der Nato beitreten will.
Doch dabei steht Stockholm weiterhin die Türkei im Weg.
Nun bahnt sich womöglich eine Einigung an.
Seit über einem Jahr blockiert die Türkei den angestrebten NATO-Beitritt von Schweden. Nun könnte dank US-Präsident Joe Biden etwas Bewegung in die festgefahrene Angelegenheit kommen. Biden hat dem neu gewählten türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan einen Deal vorgeschlagen:
"Ich habe mit Erdogan gesprochen. Ich habe Erdogan gratuliert", sagte Biden am 29. Mai in Washington.
Er will noch immer etwas über die F-16-Jets aushandeln. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns mit Schweden befassen wollen, also lassen Sie uns das erledigen.
Joe Biden
Die Türkei bemüht sich seit längerer Zeit um einen 20 Milliarden Dollar schweren Kauf von F16-Kampfflugzeugen aus US-Produktion.
Bidens Angebot bedeutet im Klartext: Wenn Ankara Entgegenkommen bei der Nato-Aufnahme Schwedens zeige, könnte Washington Erdogan seinen Wunsch nach US-Kampfjets erfüllen. Die Gespräche sollten in der kommenden Woche fortgesetzt werden.
Türkei: Schweden gewährt PKK Zuflucht
Das türkische Präsidialamt erklärte am Montag lediglich, die beiden Präsidenten hätten in ihrem Telefonat den Willen zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit in allen bilateralen Angelegenheiten bekundet. Sie seien sich einig gewesen, dass dies angesichts regionaler und globaler Herausforderungen noch wichtiger geworden sei.
Die Türkei begründet ihr Veto damit, dass Schweden nach wie vor "Terrororganisationen" beherberge. Dabei geht es ihr vor allem um die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Für eine Aufnahme in die Nato ist die Zustimmung aller Mitglieder notwendig.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters