Republikaner will Präsident werden
#DeSaster für Trump-Gegner: DeSantis startet holprig in US-Wahlkampf
- Veröffentlicht: 25.05.2023
- 10:20 Uhr
- Joachim Vonderthann
Es sollte ein ganz großer Auftritt auf Twitter werden. Doch die Ankündigung von Ron DeSantis ins US-Präsidentschaftsrennen einzusteigen, wird zum technischen Desaster.
Das Wichtigste in Kürze
Ron DeSantis wählt einen Twitter-Talk mit Elon Musk, um zu verkünden, dass er US-Präsident werden will.
Doch technische Probleme machen die Ankündigung des Trump-Rivalen zum Desaster.
Auch Amtsinhaber Joe Biden kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen.
Die "große Ankündigung" von Republikaner Ron DeSantis ist zum Technik-Desaster geworden. Der parteiinterne Rivale von Donald Trump wählte einen Twitter-Talk mit Elon Musk, um seinen Einstieg ins Präsidentschaftsrennen zu verkünden. Doch permanente Tonprobleme machten den Wahlkampfauftakt des rechten Hardliners zum "Desaster". #DeSaster gehörte zu den am häufigsten genutzten Hashtags bei dem Kurznachrichtendienst.
DeSantis' Ankündigung wird zum Desaster
Eigentlich war DeSantis' Ankündigung am Mittwoch (24. Mai) für 18.00 Uhr (Ortszeit) auf Twitter geplant - ausgerechnet auf der Plattform, die Trump einst so exzessiv nutzte. Doch die von Musk moderierte Live-Konferenz ("Spaces") brach immer wieder ab. Erst etwa 20 Minuten später wurde die Veranstaltung neu gestartet und DeSantis begann zu sprechen.
Selbst der konservative US-Sender Fox News bezeichnete DeSantis' Ankündigung, um die viel Wirbel gemacht worden war, als "Desaster auf Twitter". Und auch US-Präsident Joe Biden, der für die Demokraten ins Rennen gehen will und eine zweite Amtszeit anstrebt, konnte sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: Zum Zeitpunkt der Panne veröffentlichte er auf seinem persönlichen Twitter-Profil einen Link zur Spendenseite seiner eigenen Wahlkampagne - und kommentierte diese mit den Worten: "Dieser Link funktioniert."
Normalerweise wählen Präsidentschaftsbewerber für ihre "große Ankündigung" ein anderes Format, halten Reden vor Anhängern oder veröffentlichen aufwendig produzierte Videos. Eine Audio-Schalte auf Twitter ist ungewöhnlich und dürfte vor allem auch einem helfen: Elon Musk. Der Tech-Milliardär, der seit Monaten rechte Botschaften im Netz verbreitet, fungierte in erster Linie als Stichwortgeber für die Botschaften des Republikaners.
Trump wütet über Ex-Ziehsohn DeSantis
Der 44-jährige DeSantis wird mit seinem steigenden nationalen Bekanntheitsgrad und seinen voraussichtlich großen finanziellen Ressourcen zum größten Rivalen von Ex-Präsident Trump um die Nominierung bei den Republikanern. Trump warf seinem ehemaligen Schützling nach dessen Ankündigung Illoyalität vor. "Anstatt dankbar zu sein, greift DeSantis nun genau den Mann an, der seine Karriere gerettet hat", hieß es in einem von gleich zwei Videos, die Trump etwa gleichzeitig zu DeSantis' Twitter-Auftritt auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform "Truth Social" veröffentlichte. Es gebe nur einen, der Amerika wieder großartig machen könne - und der heiße Donald Trump.
"In der Regierung geht es nicht um Unterhaltung, nicht um den Aufbau einer Marke", sagte DeSantis zu Musk mit Blick auf Trump. Wie Trump wird DeSantis politisch rechtsaußen verortet. In Umfragen schneidet er bei Republikanern jedoch schwächer ab: In der jüngsten Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos kam er auf 19 Prozent. Für Trump sprachen sich 49 Prozent aus.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters