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Rechentrick bei der DB?

Deutsche Bahn verfehlt Top-Ziele - Vorstand bekommt trotzdem Boni in Millionenhöhe

  • Veröffentlicht: 11.12.2023
  • 15:08 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Obwohl die Deutsche Bahn wichtige Ziele wie Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit klar verfehlt hat, soll der Vorstand Boni in Höhe von rund fünf Millionen Euro erhalten.
Obwohl die Deutsche Bahn wichtige Ziele wie Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit klar verfehlt hat, soll der Vorstand Boni in Höhe von rund fünf Millionen Euro erhalten.© Christoph Soeder/dpa

Fast regelmäßig stattfindende Streiks, verspätete Züge, ein marodes Schienennetz und unzufriedene Fahrgäste - und dennoch soll der Vorstand der Deutschen Bahn saftige Boni erhalten. Knapp fünf Millionen Euro sollen an die Bahnchef:innen fließen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Bahn verfehlte mehrere ihrer wichtigsten Ziele.

  • Dennoch sollen die Chef:innen millionenschwere Boni für das Jahr 2022 erhalten.

  • Möglich macht das offenbar ein Rechentrick bei den Zielvorgaben.

Die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn (DB) sollen Boni in Höhe von knapp fünf Millionen Euro ausgezahlt bekommen. Das geht aus Recherchen von NDR, WDR und der "Süddeutschen Zeitung" hervor, die am Montag (11. Dezember) veröffentlicht wurden. Die Boni sollen demnach trotz verfehlter Ziele in den Bereichen Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit an die Bahnchefs und -chefinnen gehen. 

Demnach handelt es sich bei dem Betrag um Vergütungen aus dem Jahr 2022. Die Boni seien damals jedoch nicht ausgezahlt worden, weil die DB die Strompreisbremse in Anspruch genommen habe. Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen keine Boni auszahlen dürfen, solange sie von der Preisbremse profitieren. Diese läuft aber mit Ende dieses Jahres aus - die Auszahlung der Boni für 2022 wird laut der Recherche so wieder möglich.

Laut "Zeit Online" bekamen die Bahnchef:innen 2022 ein festes Grundgehalt von vier Millionen Euro. Zusammen mit den Boni als leistungsabhängigem, zweitem Bestandteil des Gehalts kommt für 2022 ein Betrag von neun Millionen Euro für den Vorstand zusammen.

Dieser Rechentrick macht hohe Boni möglich

Grundlage für die Millionen-Boni sind laut der Recherche die Zielvorgaben der Bahn. Dabei schrammte die DB laut der Recherche an zwei essentiellen Zielen vorbei: Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit. Im Fernverkehr sei etwa eine Zufriedenheit von 81 Prozent anvisiert worden, der Wert habe jedoch lediglich bei 74,8 Prozent gelegen. Auch im Regionalverkehr habe man mit 70,1 Prozent Kundenzufriedenheit die Zielvorgabe von 72 Prozent verfehlt.

Die Pünktlichkeit der Züge ist zudem so schlecht wie lange nicht mehr. Eine bestimmte Rechnung mache aber die hohen Boni möglich. Demnach wurden die verfehlten Ziele mit übertroffenen Vorgaben in anderen Bereichen so verrechnet, dass in der Summe die millionenschweren Auszahlungen fällig wurden.

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Boni für erfüllte Zielvorgaben erhöht

Die Zielvorgaben für die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen und im Bereich "Frauen in Führung" habe der Konzern erfüllt. Der Bonus für diese Vorgaben sei aber um 175 Prozent erhöht worden - das entspricht Boni in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro für die Bahnchef:innen.

Ein weiteres Ziel, das die DB übererfüllt haben soll: CO2-Einsparung. Rund 440.000 Euro soll beispielsweise der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz dafür erhalten.

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  • Verwendete Quellen:
  • SZ: Nachträglich fast fünf Millionen Euro für den Bahn-Vorstand
  • Zeit: Deutsche Bahn kann Vorständen Boni von fast fünf Millionen Euro zahlen
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