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Neue Studie

Drastischer Anstieg: Fünfmal mehr Babys wegen RS-Virus im Krankenhaus

  • Veröffentlicht: 02.03.2023
  • 10:11 Uhr
  • Anne Funk
Article Image Media

Das RS-Virus ist besonders gefährlich für Säuglinge und Kleinkinder. In diesem Winter stieg die Zahl der in der Klinik behandelten unter Einjährigen fünfmal höher als vor der Pandemie, so eine Studie. Ein Grund sind die Corona-Schutzmaßnahmen.

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Die Zahl der Neugeborenen und Säuglinge, die wegen des RS-Virus im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist in diesem Winter sprunghaft angestiegen. Laut einer Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit mussten im vierten Quartal 2022 etwa 17.000 unter Einjährige stationär aufgenommen werden. Das seien fünfmal mehr als im gleichen Zeitraum 2018, so die Analyse. Der Anteil von Babys, die auf der Intensivstation behandelt wurden, sei um 350 Prozent gestiegen. 

Ein Grund für die gestiegenen Zahlen seien die Schulschließungen und Kontaktverbote während der Corona-Pandemie, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Dadurch hatten sich in den letzten zwei Jahren wesentlich weniger Kinder mit RSV infiziert, nun treten sogenannte Nachholeffekte auf. "Das Aufholen beziehungsweise Nachholen dieser RSV-Infektionen nach Lockerung der Corona-Maßnahmen führte zu einem überaus starken Wiederanstieg an RSV-Erkrankungen in allen Altersgruppen", erklärt Johannes Liese, Leiter des Bereichs pädiatrische Infektiologie und Immunologie am Universitätsklinikum Würzburg.

DAK-Chef: "Akuter Handlungsbedarf der Politik"

An RSV, also dem Respiratorischen Synzytial-Virus, können Menschen jeden Alters erkranken, bei Kleinkindern und Säuglingen ist der Erreger allerdings besonders bedeutsam. Dabei kann es sich um eine einfache Atemwegsinfektion handeln, doch auch Verläufe bis zum Tod sind möglich. Laut Robert Koch-Institut (RKI) zählen unter anderem Frühgeborene und Kinder mit Lungen-Vorerkrankungen, aber auch Menschen mit Immunschwäche oder unterdrücktem Immunsystem zu den Risikopatient:innen.

"Unsere Analyse zeichnet ein dramatisches Bild und macht deutlich: Es gibt einen akuten Handlungsbedarf der Politik", mahnt DAK-Chef Andreas Storm. Im Klinikbereich und im ambulanten Sektor müsse man zukünftig besser auf Infektionswellen vorbereitet sein. "Es kann nicht sein, dass vorhandene Behandlungsplätze wegen Personalmangels nicht genutzt werden können. Das müssen wir künftig unbedingt vermeiden."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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