Umfrage
Jeder Dritte: Wegen Inflation sorgen weniger Bürger für Rente vor
- Aktualisiert: 16.08.2024
- 12:13 Uhr
- Kira Born
Um die Lücke in der Rente zu schließen, investieren Bürger:innen vermehrt in eine private Altersvorsorge. Durch die Inflation hat jedoch die Bereitschaft, für die Rente Geld zurückzulegen, abgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
Im Zuge der Inflation investieren immer weniger Deutsche in die Rente, wie eine Umfrage schlussfolgert.
Nach einer Erhebung von "Yougov" gaben fast 40 Prozent an, im vergangenen Jahr weniger für die Altersvorsorge gespart zu haben als zuvor.
Trotzdem zahlen immer noch fast zwei Drittel der Befragten in eine private Rente ein.
Mehr als ein Drittel der Deutschen sorgt aufgrund der großen Preissteigerungen der vergangenen Jahre weniger fürs Alter vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Yougov" im Auftrag des Versicherungskonzerns Axa. Während bei einer Befragung im Vorjahr 32 Prozent angegeben hatten, wegen des starken Anstiegs der Inflation weniger für den Ruhestand vorzusorgen, waren es diesmal 37 Prozent. Befragt wurden zwischen dem 24. und 26. Juli 2.053 Personen in Deutschland. Die Ergebnisse sind laut Axa repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Die Umfrage ergab, dass 62 Prozent der Befragten jeden Monat Geld in eine private Altersvorsorge (ohne selbstgenutztes Wohneigentum) investieren. Im vergangenen Jahr lag der Wert bei 56 Prozent.
Monatliche Investitionen in Altervorsorge unterscheiden sich stark
Die aufgewendeten Summen unterscheiden sich unter den Umfrage-Teilnehmer:innen jedoch stark: So zahlen derzeit 14 Prozent der Befragten weniger als 100 Euro pro Monat in eine private Altersvorsorge. 17 Prozent sparen monatlich zwischen 100 und 200 Euro für den eigenen Ruhestand. 200 bis 300 Euro pro Monat investieren 12 Prozent der Befragten. 8 Prozent der Deutschen sparen monatlich 300 bis 400 Euro. 11 Prozent investieren mehr als 400 Euro monatlich.
Ein weiterer Fund der Umfrage: Nur noch rund jeder Fünfte (21 Prozent) verlässt ausschließlich auf die gesetzliche Rente. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 27 Prozent.
Zusätzliche Altersvorsorge: Besonders empfohlen für junge Menschen
Das Bundessozialministerium empfiehlt vor allem Jüngeren eine zusätzliche Altersvorsorge. "Die Tatsache, dass die Menschen künftig länger leben und der Anteil älterer Menschen steigt, wird sich vor allem in der Zukunft auswirken. Die Folge ist, dass die gesetzliche Rentenversicherung langfristig nicht mehr das leisten kann, was sie heute leistet", erklärt das Ministerium auf seiner Homepage. Eine zusätzliche Altersvorsorge, die vom Staat gefördert werde, biete die Möglichkeit, ein zusätzliches Einkommen im Alter zu erzielen.
Laut Statistischem Bundesamt waren 2023 gut 87 Prozent der Erwerbspersonen in Deutschland gesetzlich rentenversichert. Bei den übrigen Beschäftigten handelt es sich um Selbstständige, Beamte, geringfügig Beschäftigte und Erwerbslose.
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- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa