Aus der Türkei
Für Erdbebenopfer: Deutschland-Visum innerhalb von fünf Tagen möglich
- Veröffentlicht: 14.02.2023
- 10:40 Uhr
- Lena Glöckner
In Deutschland bangen Zehntausende um ihre Angehörigen im türkischen Erdbebengebiet. Sie würden diese gern bei sich aufnehmen. Das hat die Bundesregierung jetzt erleichtert.
Deutschland erleichtert die Visa-Vergabe für Betroffene der katastrophalen Erdbeben in der Türkei. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium am Sonntag (12. Februar) in Berlin mit. "Als Bundesregierung wollen wir helfen, dass Familien in Deutschland Angehörige, die vom Erdbeben betroffen sind, vorübergehend bei sich aufnehmen können, wenn sie kein Dach mehr über dem Kopf haben oder medizinische Behandlung brauchen", so Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
Das Auswärtige Amt habe dafür gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium eine Taskforce gebildet. So soll es betroffenen Türk:innen vereinfacht werden, zeitweise bei ihren Angehörigen in Deutschland unterzukommen. Laut dem Auswärtigen Amt gehe man von fünf Tagen Bearbeitungszeit aus, unter der Voraussetzung, dass ein türkischer Reisepass und alle benötigten Unterlagen vollständig vorliegen.
Vereinfachte Vergabe für Syrer:innen sehr schwierig
Das aufnehmende Familienmitglied muss zudem eine Erklärung abgeben, in der es sich verpflichtet, für den Lebensunterhalt und die spätere Ausreise der oder des Aufgenommenen aufzukommen. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) soll das Visum, das im Schnellprozess ausgestellt werden kann, für drei Monate gültig sein.
Der türkische Botschafter Ahmet Basar Sen begrüßte am Montag (13. Februar) die Visa-Erleichterungen für Betroffene. "Diese 3 Millionen Menschen aus der Türkei, die hier in Deutschland leben, haben eine enorme Hilfsbereitschaft gezeigt", sagte er am Montag bei der dpa-Chefredaktionskonferenz in Berlin. "Die sammeln, die tun alles, die sortieren, die schicken. Und zu dieser Hilfsbereitschaft gehört auch, dass sie jetzt ihre Verwandten zu sich holen wollen."
Eine vereinfachte Visavergabe, wie sie für türkische Betroffene vorgesehen ist, sei bei Menschen in Syrien sehr schwierig, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Schon, weil Deutschland dort keine Botschaft habe.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa